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NABU: Igel leiden unter Hitze und Trockenheit


Igel
Foto: inkevalentin / stock.adobe.com


NIEDERSACHSEN. Weiterhin halten sich in Niedersachsen Temperaturen, die an der 30 Grad-Marke kratzen oder sie sogar übersteigen. Während wir uns an heißen Tagen in kühle Wohnungen zurückziehen können, haben es Wildtiere deutlich schwerer, der Hitze des Tages zu entkommen. Vor allem nachtaktive Tiere, wie zum Beispiel der Igel, benötigen jetzt dringend schattige Versteckmöglichkeiten und Nahrung.

Wenig Versteckmöglichkeiten für Igel Als nachtaktives Tier schläft der Igel tagsüber normalerweise in einem schattigen Unterschlupf. Besonders beliebt sind Hecken, Gebüsche, trockene Hohlräume unter Holzstapeln und kühle Reisighaufen. Leider bieten immer weniger Gärten entsprechende Versteckmöglichkeiten. Viele Gartenflächen sind versiegelt und in Neubaugebieten zieren häufig Pflastersteine und Schotter die Vorgärten. Lebensraum und kühle Plätze sind hier nicht zu finden. Ganz im Gegenteil: Asphalt und Steine heizen in der Sonne sehr stark auf und speichern die Wärme noch lange bis in die Nacht.


Knappes Nahrungsangebot Die langanhaltende Trockenheit wirkt sich negativ auf das Nahrungsangebot des Igels aus. Feuchtigkeitsliebende Regenwürmer verschwinden in tiefere Bodenschichten und sind so für den Igel nicht mehr erreichbar. Andere Insekten wie Schmetterlingsraupe, Ohrwurm, Kellerassel und Laufkäfer ziehen sich ebenfalls zurück. Letzterer benötigt zudem ausreichend feuchte Böden, damit sich die Larven aus den Eiern entwickeln können. Das Problem der Nahrungsknappheit für den Igel, aber auch für andere Tiere, wird durch Schottergärten noch verstärkt, da diese keinen Lebensraum für Insekten bieten.

Hiervon besonders betroffen sind vor allem Igelweibchen mit ihren Jungtieren. Auch im August kommen noch viele Jungigel zur Welt, die dann sechs Wochen lang von ihrer Mutter gesäugt werden. Wenn das Muttertier jedoch nicht genug Futter findet, produziert es zu wenig Milch, um den Nachwuchs ausreichend versorgen zu können.


Igel unterstützen Die beste Unterstützung für den Igel sowie für andere Wildtiere ist ein naturnah gestalteter Garten mit Hecken und Sträuchern sowie einheimischen Pflanzen und einem Verzicht auf Pestizide. Ein solcher bietet sowohl Lebensraum als auch ein vielfältiges und dauerhaftes Nahrungsangebot. Bei den aktuell hohen Temperaturen ist es zudem sinnvoll, dem Igel eine Schüssel mit Wasser bereitzustellen. Auf Milch sollte in jedem Fall verzichtet werden, da Igel diese nicht verdauen können. Wer im Garten einen tagaktiven oder unterernährten Igel beobachtet, sollte diesen bei seiner Nahrungssuche vorübergehend unterstützen. Dabei ist es wichtig, sich vorab zu informieren, was auf dem Speiseplan des Igels steht. Der Igel ist ein Fleischfresser und kann Nüsse, Getreide und Obst nur schlecht verdauen. Besser ist es, gebrauchsfertiges Igelfutter mit einem hohen Anteil an Rohprotein (ab 30 Prozent) und Rohfett (ab 20 Prozent) oder Katzenfutter mit einem hohen Fleischanteil (ab 60 Prozent) und ohne Soße zu verwenden. Ebenso kann dem Igel ein gekochtes Ei bzw. Rührei sowie durchgegartes, ungewürztes Geflügel- oder Rinderhack angeboten werden.


Für alle, die sich für den Igel einsetzen möchten und sich mehr über naturnahe Gärten informieren wollen, hält der NABU Niedersachsen die Broschüren „Der Igel“ und „Gartenlust“ bereit. Sie können jeweils gegen Einsendung von vier Briefmarken á 85 Cent beim NABU Niedersachsen, Alleestr. 36, 30167 Hannover angefordert werden.


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