CELLE. Das Leben ist manchmal viel zu kurz: Mit nur 32 Jahren verstarb Kristina Herrmann an Organversagen. Die Nachricht von ihrem Tod traf ihre Freundesgruppe aus Schulzeiten vollkommen überraschend – und ließ alle zusammenrücken. Ohne Angehörige, die die Kosten übernehmen können, würde Kristina Herrmann anonym beerdigt werden. Den Freundinnen aus Grundschultagen ist das zu wenig. Sie wollen, dass Kristina in Celle ihre letzte Ruhe findet und haben dafür kurzerhand einen Spendenaufruf gestartet. Hier könnt ihr spenden.
Geboren wurde Kristina Herrmann in Kasachstan, wuchs aber seit dem Kindergartenalter in Vorwerk auf. Seit zwei Jahren lebte sie in Hannover. Zu ihrem Vater hatte sie keinen Kontakt; ihre Mutter starb vor einiger Zeit an Krebs. Sie hinterlässt zwei Kinder, die noch mit ihrem Vater im Iran leben, aber aufgrund des Krieges zurück nach Deutschland kommen werden.
„Mit Kristina konnte man über alles reden.“
In Vorwerk war Kristina Herrmann Teil einer großen Mädels-Clique. „Sie war immer die Verrückteste von uns“, erzählt Sarah Centner, „und hatte die schrägsten Ideen.“ Außerdem sei sie sehr verständnisvoll und gerecht gewesen: „Mit Kristina konnte man über alles reden, jede von uns – und sie hatte oft die richtigen Worte.“ Jetzt sind ihre alten Freundinnen für sie da.
Die Freunde holen Kristina Herrmann zurück nach Hause
„Sie soll auf den Friedhof, auf dem auch ihre Mutter liegt“, begründet Sarah Centner ihre Motivation. Bis zum 18. November hätten sie einen Beerdigungsstopp erwirken können; bis dahin sammeln sie noch Geld: für den Urnenversand aus Hannover und solch bürokratisches Zeug wie die Übermittlung der Sterbeurkunde – eventuell sogar für einen kleinen Stein. Wie und was genau möglich ist, hänge von der Endsumme ab, sagt Sarah Centner. Eins ist für ihre alten Freunde sicher: „Wenn ihre Kinder wieder in Deutschland sind, sollen sie hier in Vorwerk einen Ort zum Trauern haben – und wir auch.“