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Welt-Alzheimertag am 21. September: "Wie viel Vergesslichkeit ist normal?"


Foto: Osterland / stock.adobe.com



CELLE. Am 21. September ist Welt-Alzheimertag. Derzeit seien weltweit rund 35 Millionen Menschen von Demenzerkrankungen betroffen, in den kommenden 30 Jahren werde die Zahl auf voraussichtlich 115 Millionen ansteigen. Dabei müsse nicht jede Form der Vergesslichkeit auf eine ernsthafte Erkrankung hinweisen – die Grenze zur „normalen“ Vergesslichkeit im hektischen Alltag im mittleren Lebensalter sei fließend. In der Klinik für Geriatrie und Neurogeriatrie des Allgemeinen Krankenhauses (AKH) Celle werde dabei genau hingeschaut, um bei einer beginnenden Demenz-Erkrankung individuell handeln zu können.

„Das Wissen, dass das menschliche Gehirn bereits ab dem 25. Lebensjahr mit dem Abbau seiner Leistungsfähigkeit beginnt, besteht schon länger“, erläutert Dr. med. Mimoun Azizi, Chefarzt Geriatrie und Neurogeriatrie am AKH. Wobei das Vergessen an sich von der Natur gewollt ist, um nur relevante Informationen zu behalten und schnell abrufen zu können. Außerdem hat das Vergessen auch einen therapeutischen Effekt. Es hilft dem Menschen, belastende Ereignisse zu verarbeiten und ermöglicht so häufig einen Neuanfang.

„Mentale Aussetzer kennt jeder von uns – aber manchmal steckt halt mehr dahinter“, sagt Susanne Boge, Diplom-Psychologin in der Geriatrie und Neurogeriatrie des AKH. Bestimmte Tests ermöglichen es, bei Menschen jeglichen Erwachsenenalters mit einer hohen Wahrscheinlichkeit zwischen einer normalen Vergesslichkeit und einer krankhaften Vergesslichkeit zu unterscheiden.

„Wenn einem selbst oder dem eigenen Umfeld Erinnerungsschwierigkeiten wiederkehrend auffallen, sollte man sich zuerst einer kleinen Analyse unterziehen: Habe ich in den letzten Tagen zu wenig Flüssigkeit zu mir genommen? Habe ich zu wenig gegessen? Schlafe ich schlecht und fühle mich nach dem Schlaf nicht erholter? Bewege ich mich zu wenig? Belasten mich irgendwelche Konflikte oder bin ich oft traurig?“, erläutert Boge. Wenn man eine oder sogar alle dieser Fragen bejahen kann, dann sollte man unbedingt versuchen, diese möglichen Ursachen für Vergesslichkeit selbst zu beheben. „Können die genannten Faktoren als mögliche Ursache ausgeschlossen werden, sollten eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden“, so Chefarzt Dr. Azizi. „Dann kann etwa eine medizinische Ausschlussdiagnostik erfolgen. Viele Ursachen von Vergesslichkeit können – wenn sie rechtzeitig entdeckt werden – auch behoben werden.“

Im Falle einer Bestätigung der Verdachtsdiagnose „Demenz“ können viele Möglichkeiten ergriffen werden, um den fortschreitenden Prozess der Gedächtnisstörung zu verlangsamen und sich auf diese Entwicklung einzustellen. Auch können Kompensationsmöglichkeiten erarbeitet werden, um die Teilhabe am Leben so lange wie möglich aufrecht erhalten zu können.

„Es gibt verschiedene Formen dementieller Erkrankungen. Doch grundsätzlich können gesunde Ernährung, erholsamer Schlaf und ausreichende Bewegung sich sehr positiv auf die kognitiven Leistungen auswirken. Sie können die sogenannten Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht erheblich reduzieren“, sagt Dr. Azizi.

Diplom-Psychologin Boge ergänzt: „Gezielte Gedächtnisübungen sind ebenfalls sehr zu empfehlen. Lesen, Kreuzworträtsel lösen oder etwas Neues lernen – egal ob Musikinstrument, Sprache oder Sportart. Allgemein gilt tatsächlich die alte Volksweisheit: Wer rastet, der rostet. Man sollte das Gehirn also immer in Bewegung halten.“

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