Vortrag in der Celler Synagoge: Anthroposophie und Antisemitismus
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- 31. Okt.
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CELLE. CELLE. „Alte Probleme in einer neuen Religion: Anthroposophie und Antisemitismus“, so lautet der Titel eines Vortrags am Donnerstag, 6. November, in der Celler Synagoge, Im Kreise 24. Um 19 Uhr ist dazu Dr. Ansgar Martins, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Franz Rosenzweig Minerva-Zentrum der Hebräischen Universität Jerusalem zu hören. Der Eintritt ist frei!
Die Anthroposophie ist die einflussreichste esoterische Strömung Deutschlands: Marken wie „Waldorf“, „Weleda“ und „Demeter“ sind zutiefst von den Ideen ihres Gründers Rudolf Steiner (1861 – 1925) geprägt. Steiner entwickelte um 1900 eine umfassende spirituelle „Weltanschauung“, die er als christlich verstand. Dabei äußerte er sich zum Judentum widersprüchlich: Einerseits schrieb er Artikel für den „Verein zur Abwehr des Antisemitismus“, andererseits reproduzierte er die ganze Bandbreite antijüdischer Klischees. Juden seien „intellektualistisch“ und nationalistisch, ihr Denken stamme „aus dem grauen Altertum“ und müsse sich in der Moderne „auflösen“. Nichtsdestotrotz hatte Steiner einige jüdische Anhängerinnen und Anhänger, inzwischen ist die Anthroposophie auch in Israel verbreitet. Der Vortrag wird fragen: Wie reagiert die heutige Anthroposophie auf dieses Erbe? Wie gingen und gehen jüdische Anthroposophen damit um?
Eine Veranstaltung des Stadtarchivs in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Celle.
Text: Stadt Celle














