CELLE. "Wir hätten dich mit deiner Krankheit schon lange gehen lassen", heißt es im Kondolenz-Post der Familie Lorchheim. Der ehemalige Celler Turmbläser ist im Alter von nur 68 Jahren gestorben. Fast 30 Jahre war "Lorchi" der Celler Turmbläser, ehe ihm sein Sohn Maik 2014 folgte. Täglich erfreute er mit Chorälen vom Stadtkirchturm Einheimische und Touristen. Sein Vater Helmut hatte das Amt seit 1985 inne und nahm ihn erstmals mit drei Jahren auf den Kirchturm hoch. 220 Stufen stieg Helmut Lorchheim zweimal am Tag als Mitarbeiter im Tiefbauamt der Stadt Celle und Angesteller des Kirchenkreisamtes die Stufen rauf und wieder hinunter - als "Botschafter der Kirche und Repräsentant der Stadt" und genoss beim Spielen aus einer Höhe von 50 Metern die Aussicht über Celle. Das Repertoire werde von der Kirche vorgegeben - aber Lorchheim war nahbar und erfüllte auch mal Wünsche von Passanten. So spielte er z.B. für Touristen aus Bochum das Lied "Glück auf, Glück auf!" Eine Anekdote erinnert auch an etwas Ärger mit dem damaligen Pastor - da blies er "Einer geht noch rein", aus Sicht des Geistlichen "nicht ganz so passend." "Du warst nicht nur ein toller Turmbläser, sondern du hast auch deiner Familie zur Lebzeit sehr viel Freude bereitet und warst immer für uns da. Das ist ein großer Verlust für uns und für die Stadt", trauert die Familie, die Abschied nehmen muss von ihrem Vater, Ehemann und Opa.
