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Peter Fehlhaber

*3. Update* Tabula Rasa am künftigen „Hilton“

CELLE. Der Rat gab der Verwaltung der Stadt Celle freie Hand. Das ließ sie sich nicht zweimal sagen und fällte allen Protesten zum Trotz die Jahrzehnte alten gesunden Roteichen in der 77er Straße in Celle - im Schutz der Dunkelheit morgens um 6:30 Uhr. Nach unserem Live-Stream im Facebook- und Instagram-Kanal reichte die Behörde eilig einen vorgefertigten Erklärungsversuch nach - mit "Argumenten", die beim ursprünglich geplanten Bau eines Supermarktes jedenfalls keine Rolle gespielt haben.


Erst waren die Eichen "falsch gepflanzt", dann stellten die Eicheln "eine Gefahr" dar - auch wenn mindestens in diesem Jahr keine gesehen wurden. Heute sei es nun der "Brandschutz" und schließlich wurde den Investoren für den #Hilton-Ableger #Hampton, die Firmen Johann Bunte und Highstreet Group zugesichert, die Bäume zu fällen.




Die Stellungnahme der Behörde, unzensiert und unkommentiert:



Stellungnahme „Fällung von 11 Amerikanischen Roteichen an der 77er Straße“



CELLE. Die Planungen für das Hotel- und Wohnbauprojekt begannen vor rund anderthalb Jahren, genauer im Mai 2021, mit dem Verkauf des Grundstücks an den Investor. Seinerzeit noch unter dem Amtsvorgänger der heutigen Stadtbaurätin. Der gesamte Verkaufsprozess hat im Spätsommer 2020 begonnen.


„Die entsprechende Bauvoranfrage wurde am 18. Januar 2021 positiv beschieden, die Baugenehmigung für das Hotel am 7. Juli 2022 erteilt“, so Kuhls. Die Grundsteinlegung erfolgte bekanntermaßen am 29. September. Auch für die Wohnbebauung wurden bereits erste Erdarbeiten vorgenommen. Und darin liegt auch einer der zwingenden Gründe für dieFällung. Elena Kuhls: „Dass die Bäume dort nicht stehen bleiben, wurde dem Investor seinerzeit zugesagt. Da ein großer Teil direkt am oder im Baufeld steht, müsste das gesamte Projekt komplett umgeplant werden. Das ist im jetzigen Baustadium nicht nur unzumutbar, sondern der Investor könnte zurecht Schadenersatzansprüche gegenüber der Stadt geltend machen. Letztlich wäre das gesamte Projekt damit gefährdet.


Gemäß der vorgelegten Planung reicht das Bauwerk bis in den Kronen- und Wurzelbereich des Baumbestandes hinein. Dadurch würden massive Rückschnitte nötig, welche die Bäume dauerhaft so schädigen würden, dass dieses nicht vertretbar wäre.


Daneben gibt es weitere gute Gründe für die Fällmaßnahmen. Einer davon ist der Brandschutz. In der vergangenen Woche wurde die Planung nochmals überprüft. Dabei wurde abermals deutlich, dass aufgrund der künftig viergeschossigen Fassade an der Wehlstraße im Brandfall seitens der Feuerwehr nur mit Drehleitern und nicht mit sogenannten Steckleitern gearbeitet werden kann. Das lassen aber die Kronen der Eichen nicht zu. Da freie Rettungswege und Sicherheit Vorrang haben, sind dies weitere Gründe für die Entfernung des Baumbestandes.


Und auch die Bäume selbst gaben Anlass, dass ihr Fortbestand an dieser Stelle ohnehin gefährdet war. Dazu Jens Hanssen, Fachbereichsleiter Verkehr und Technische Dienste: „Die Amerikanische Roteiche ist als Straßenbaum nur bedingt geeignet, weil sie zu ausladend wächst und durch ihre flachen Wurzeln auch heute schon den Belag des Fuß- und Radweges nach oben drückt. Das wiederum gefährdet die Verkehrssicherheit. Durch die anliegende Bebauung wird es zu weiteren Eingriffen in die Kronen und den Wurzelbereich kommen, so dass die bereits eingeschränkte Vitalität der Bäume noch erheblich verschlechtert würde.“


In Summe ließen all die genannten Argumente keine andere Wahl. „Ich denke, es ist klargeworden, dass wir hier handeln mussten“, sagt Elena Kuhls abschließend und richtet den Blick in die Zukunft. „Bei künftigen Bauprojekten wird die Stadt darauf achten, dass bei der Planung auf gegebenenfalls vorhandenen Baumbestand stärker Rücksicht genommen und bei der Ausnutzung der bebaubaren Fläche dem Erhalt von Bäumen Vorrang gewährt wird.“


Für die gefällten Eichen sind im Übrigen Ersatzpflanzungen direkt vor Ort geplant. Darüber hinaus wird der Investor weitere Ausgleichspflanzungen an anderer Stelle vornehmen.



Fotos: Peter Müller






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