CELLE. "Jedes Jahr erkranken in Deutschland fast eine halbe Million Menschen an Krebs. Mit den jetzt abgeschlossenen Investitionen in die medizinische Ausstattung der Strahlentherapie leistet das Allgemeine Krankenhaus (AKH) Celle einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen die gefährliche Krankheit. Mit den zwei neuen Linearbeschleunigern und dem neuen Planungs-CT werden die Behandlungen noch effektiver, sicherer und schonender“, erklären die beiden AKH-Vorstände Dr. Martin Windmann und Franz Caesar.
Insgesamt rund 5,5 Millionen Euro wurden in die High-Tech-Geräte und Umbauarbeiten investiert. Die Linearbeschleuniger werden dabei nicht nur für die Behandlung sämtlicher Krebsarten, insbesondere Prostata-, Brust-, HNO- und Hirntumore oder Lymphome eingesetzt, sondern auch für Therapien bei Arthrose oder anderen Gelenkserkrankungen. Anfang Juli wurde zusätzlich eine Oberflächenscan-Software in Betrieb genommen, die eine Perfektionierung der hochpräzisen Lagerung der Patientinnen und Patienten an den jeweiligen Geräten erlaubt. So können künftig die für die Strahlentherapie notwendigen Hautmarkierungen auf ein Minimum reduziert werden und die sogenannten Sicherheitssäume nochmals positiv angepasst werden, heißt es aus dem AKH.
Beide Linearbeschleuniger können zudem atemabhängig bestrahlen - so können etwa Herz und Lunge bei einer Brustkrebsbestrahlung noch besser geschont und unerwünschte Strahlung bei anderen Tumorbestrahlungen wie Lungen-, Herz-, Lebertumoren oder Lymphomen reduziert werden. „Eine Bestrahlung erfolgt bei Anwendung der Software nur dann, wenn Patienten sich in der für sie individuell gefundenen, optimalen Atemphase befinden“, erklärt Dr. med. Solveig Schulz, Chefärztin der Strahlentherapie am AKH.
Investiert wurde aber nicht nur in Technik, auch die Räume mit den neuen Gerätschaften wurden funktional und optisch umgestaltet – so finden sich dort etwa riesige, beleuchtete Wand- und Deckenbilder. „Eine ansprechende Behandlungsatmosphäre wirkt sich positiv auf den Stresslevel und somit auch auf die gesamte Therapie aus“, sagt Frau Dr. Schulz.
Des Weiteren wurden fünf spezielle Parkplätze auf dem AKH-Gelände geschaffen für Patientinnen und Patienten, die zu einer Bestrahlungssitzung kommen. Hiermit werden kurze und unkomplizierte Wege ermöglicht, denn Dank der unglaublich schnellen Bestrahlungsgeräte sind An- und Abfahrt zur täglichen Bestrahlung wesentlich länger, als die 4-10 Minuten, die sich ein Strahlentherapiepatient im Durchschnitt auf dem Bestrahlungstisch befindet, erzählt Dr. Schulz. Natürlich kämen einige PatientInnen auch mit dem Taxi oder Krankentransport. Aber für viele Menschen sei das selbständige Fahren ein wichtiges Zeichen für Normalität und Unabhängigkeit und unterstütze auch den Wunsch „nach vorne“ zu schauen und sich im Alltag zurecht zu finden.
„Die neuen Linearbeschleuniger mit ihren breiten Einsatzgebieten und der für die Patientinnen und Patienten noch sichereren und schonenderen Behandlung sind nur zwei aktuelle Beispiele für unser Bestreben, der Celler Bevölkerung die modernsten medizinischen Gerätschaften für beste Behandlungsergebnisse anbieten zu können, um so die Lebensqualität in der Region nachhaltig zu steigern“, sagen die AKH-Vorstände Windmann und Caesar abschließend. „Wir werden auch weiter stetig daran arbeiten, die medizinische Ausstattung auf dem neuesten Stand der internationalen Wissenschaft zu halten, sinnvolle technische Innovationen im AKH zu etablieren und die Behandlungen ganz individuell auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der einzelnen Patientinnen und Patienten auszurichten. Das AKH ist und bleibt ein Krankenhaus von den Bürgern für die Bürger.“
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