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Brandplatz, Baggerschaufel und Beschwerden


Brandplatz Sanierung Linden Pipenposten Baumbestand
Reste des historischen, denkmalgeschützten Pipenpostens auf dem Brandplatz Fotos: privat

CELLE. Für die vier Brandplatz-Linden, um die sich einige Celler sorgen, gibt der zuständige Fachbereichsleiter im Neuen Rathaus Jens Hanssen Entwarnung, für den historischen Sandsteinsockel des Pipenpostens hingegen kommt jede Rettung zu spät. Er ist zerbrochen, die Baggerschaufel war stärker, das 2 mal 2 Meter große und 10 cm dicke, einst sorgfältig gearbeitete Fundament war chancenlos. Am vergangenen Donnerstag hatte die Verwaltung die Reste des historischen, unter Denkmalschutz stehenden Brunnens abtransportiert, die Bodenplatte jedoch ungesichert stehen gelassen (CELLEHEUTE berichtete). Den aktuellen umfangreichen Erdarbeiten hielt sie nicht stand, wie Fotos von Cellern belegen.


Rund ein Meter tief ist das Erdreich im Zuge der Sanierungsmaßnahmen abgetragen worden, die Sprecherin der AG Baumschutz des BUND Celle Ute Reich wandte sich aus Sorge um den alten Baumbestand an Jens Hanssen. Am vergangenen Donnerstag hatte sie beobachtet, dass die Baggerschaufel den Ast einer Linde vor den Kammerlichtspielen berührte und abbrach. Auch das Wurzelwerk hält die BUND-Vertreterin nicht für ausreichend gesichert. „Wir fordern Sie dringend dazu auf, die an der Baustelle Brandplatz tätigen Firmen dahingehend zu instruieren, dass die Linden mit äußerster Sensibilität zu behandeln und zu schützen sind“, schrieb sie. Ihrer Wahrnehmung nach seien die Wurzeln im Nahbereich der Stämme bei 4 Linden rundherum regelrecht abgestochen worden.


„Die freigelegten Wurzeln gehörten zur Unterpflanzung der Baumscheiben (hauptsächlich mit Kirschlorbeer), die sowieso gerodet wird. Damit der Boden nicht austrocknet, hat die Firma am Freitag den freigelegten Bereich wieder verfüllt“, antwortet der Fachmann für Grün im Celler Rathaus und weist des Weiteren darauf hin, dass die Baumaßnahmen von Mitarbeitern des Grünbetriebes begleitet würden. „Entsprechend des Bauablaufes wird der Baumschutz ergänzt und dort, wo es erforderlich ist, wird für das Freilegen von Wurzeln ein Saugbagger eingesetzt oder Handschachtung erfolgen“, heißt es im Antwortschreiben an Ute Reich. Dass die Baggerschaufel einen Ast abgerissen hat, bestätigt der Fachbereichsleiter: „Es ist richtig, dass bei Ladearbeiten Astwerk beschädigt worden ist, was aber für die Vitalität der Linden unbedenklich ist.“ Die gesamte Sanierung des Karrees betreffend teilt Jens Hanssen mit: „Die Stadt Celle ist sehr wohl darauf bedacht, die Linden auf dem Brandplatz zu erhalten, und ein Ziel der Maßnahmen ist es ja auch, die Bedingungen für die Bäume mittel- und langfristig zu verbessern.“


Die Sprecherin der AG-Baum des BUND Celle zeigt sich indes nicht wirklich überzeugt von der Antwort auf ihre Beschwerde: „Die Linden werden ihre Wurzeln nicht erst ab einem Meter unter Straßenniveau ausbilden. Was war eher da? Die Linden oder der Kirschlorbeer, wenn die Linden circa 100 Jahre alt sind?“.



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