Wenn ein Traum keine Flügel bekommt, aber dafür viele Buchseiten ...

Grace Kialundas erstes Buch `Mondglanz´ ist seit Mai im Buchhandel erhältlich. (Foto: Grace Kialunda)

CELLE. Ein Bücherwurm war Grace Kialunda schon immer; eigene Geschichten schreibt sie, seit sie zehn Jahre alt ist – ihre Deutschlehrerin war ihr erster Fan. Im Mai dieses Jahres hat Grace sich einen Traum erfüllt und ihr erstes Buch `Mondglanz´ veröffentlicht.

Und gleich geht es weiter, denn `Mondglanz´ soll nicht das letzte Buch bleiben. Die nächste Geschichte ist schon fast fertig, weitere liegen in der Schublade und jeden Tag kommen Grace neue Ideen. Zunächst schrieb Grace nur für sich – just for fun. Erst 2021 wählte sie eine Internet-Plattform, um ihre Kurzgeschichten öffentlich zu machen. Spätestens seitdem weiß sie, dass sie einen Nerv trifft mit dem, was und wie sie schreibt: Es sind vor allem Romane aus dem Genre `new adult´: romantische Romane für junge Erwachsene zwischen 18 und 24 Jahren.

„Ich möchte dazu ermutigen, an seine Träume zu glauben.“

„Es ist einfacher, für junge Menschen zu schreiben“, findet Grace, „ich kann mich besser in sie hineinversetzen, was ihnen wichtig ist und wie sie reden.“ Denn sie findet diese Lebensphase total spannend: erster Job, erster Herzschmerz, Abschied vom Elternhaus. Zwar ist Grace mittlerweile 34 Jahre alt, verheiratet und hat drei Kinder. Aber sie ist eine scharfe Beobachterin und kann sich noch gut erinnern an diese Zeit des Erwachsenwerdens: „Ich möchte junge Menschen ermutigen, an ihre Träume zu glauben, nicht aufzugeben und sich nicht zu verbiegen – auch nicht für einen Partner.“

Fiktive Charaktere – mit realistischen Problemen

Inspiration bekommt Grace vor allem aus Filmen und durch ihr eigenes Leben, aber autobiografisch sind ihre Geschichten trotzdem nicht. Ihre Figuren sind fiktiv und realistisch zugleich, mit Charaktertiefe. Es ist ihr wichtig, dass man sich wiedererkennen kann in ihren Geschichten, deshalb nimmt sie gern verschiedene Perspektiven ein. „Viele haben mir geschrieben, dass es ihnen genauso geht wie meinen Protagonisten“, erzählt Grace, „vielleicht auch, weil bei mir nicht alles nach `happily ever after´ klingt.“ Im echten Leben sei nach dem ersten Kuss schließlich auch nicht alles nur noch super.

Weiterträumen und weiterschreiben

Durch Halbtagsjob und Familie kommt Grace derzeit nur abends zum Schreiben; tagsüber ist für Bücher kaum Zeit. Aber mindestens zwei Seiten schafft sie immer, egal wie k.o. sie abends ist. Denn zum einen unterstützt sie ihr Mann und zum anderen ist das Schreiben auch so viele Jahr später noch immer ihre Leidenschaft. `Mondglanz´ ist das beste Beispiel, dass Träume wahr werden können. Die 34-jährige Grace ist sich sicher: „Mein 10-jähriges Ich wäre stolz auf mich – und meine Deutschlehrerin auch!“