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Welt-Alzheimertag: Celler Demenz Initiative lädt zu Expertenvortrag ein


Dr. Alexander Emmer informiert im November über Medikamentösen Therapiemöglichkeiten und neue Therapieoptionen bei Alzheimer.

CELLE. Am Donnerstag, den 21.09.2023 jährt sich zum 30. Mal der 1994 gegründete Welt-Alzheimer-Tag, ein weltweiter Informationstag über die Demenzerkrankungen. Unter Demenz versteht man mehr als 6 Monate zunehmende Gedächtnisstörungen, die die Alltagskompetenz beeinträchtigen. Die ehrenamtliche Celler Demenz Initiative (CDI e.V.) nimmt diesen Tag zum Anlass, für die Celler Bevölkerung eine Informationsveranstaltung zum Thema "Demenz aktuell" anzubieten mit neuen Informationen über Diagnose, Therapien, Versorgung und Prophylaxe dieser Erkrankung, wobei aktuelle Forschungsergebnisse vom Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (8. bis 11.11.2023) einfließen werden. Die Veranstaltung findet am Freitag, den 24.11.2023, ab 17:30 Uhr im Kreistagssaal in der Trift statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, Fragen aus dem Publikum sind willkommen.

Dr. Mimoun Azizi, Chefarzt der AKH-Klinik für Geriatrie und Neurogeriatrie.

Zunächst wird Herr Dr. Mimoun Azizi, Chefarzt der AKH-Klinik für Geriatrie und Neurogeriatrie, über die Diagnosestellung und die Versorgung von demenzkranken Patienten im Krankenhaus berichten. "Wir wissen, dass etwa 1/3 der über 80-Jährigen an Demenz leiden, mit rasch zunehmender Häufigkeit. Mithilfe moderner Biomarker (neuropsychologische Testungen, Bildgebung des Gehirns, Untersuchung des Nervenwassers, Genetik) kann die Diagnose heute auch in früheren Stadien wahrscheinlich gemacht werden, sofern andere Ursachen (z.B. Entzündungen, Tumore, depressive Erkrankungen) ausgeschlossen wurden“, berichtet Dr. Azizi.“ - „Die Versorgung von dementen Patienten/innen im Krankenhaus erfolgt multimodal. Die fremde Umgebung des Krankenhauses und die Unruhe um sie herum machen ihnen Angst. Sie fragen sich „Wo bin ich hier?“, „Weshalb bin ich hier?“ Neben der ärztlichen Diagnostik und der medikamentösen Therapie ist das Schaffen eines vertrauten Umfeldes sowie die Berücksichtigung der Bedürfnisse von Betroffenen und Angehörigen von enormer Wichtigkeit. Dieser ganzheitliche Ansatz inklusive Ergotherapie, Physiotherapie und Logopädie verbessert die Lebensqualität der Betroffenen und der Angehörigen“, so Dr. Azizi.


Brandneue Ergebnisse gibt es zu medikamentösen Therapiemöglichkeiten der Alzheimer-Erkrankung, über die Herr Dr. Alexander Emmer berichten wird, der neue Chefarzt der Klinik für Neurologie - das ist die medizinische Disziplin, die schwerpunktmäßig auf die Erforschung, Diagnose und Behandlung von Hirnerkrankungen spezialisiert ist. – „Kausale Therapien für Demenzen stehen aktuell nicht zur Verfügung, für die Alzheimer-Demenz könnte sich dies aber rasch ändern. Spezifische monoklonale Antikörper gegen das krank machende Eiweiß Beta-Amyloid, die zum Teil bereits in den USA und Japan zugelassen sind, machen Hoffnung. Die Daten sprechen für eine bessere Beeinflussung des Krankheitsverlaufes, dessen Fortschreiten durch die Antikörper Lecanemab und Donamemab im Vgl. zu den bisherigen Therapien um 25 bis 35% verlangsamt werden konnte. Auch gegen die Ablagerungen des krank machenden Tau-Proteins wurde vor kurzem ein vielversprechender molekulargenetischer Ansatz publiziert. Aufgrund der rasanten Entwicklungen ist es gerechtfertigt, einen Überblick über neue Therapieoptionen zu geben, auch wenn die Zulassungen der Therapien noch nicht absehbar sind“, berichtet Dr. Emmer aus der aktuellen Forschung.

Diplom-Sportlehrerin Eva Küpers.

Frau Diplom-Sportlehrerin Eva Küpers, überregional bekannte Demenz- und Angehörigen-Beraterin und Validation®-Lehrerin, wird über Bewegung, soziale und emotionale Aspekte bei Demenz referieren. In ihrem Vortrag „Fit und selbstständig im Alter - auch mit Demenz“ kommt sie darauf zu sprechen, dass Gesundheit auch im höheren Alter die Voraussetzung ist für Selbstständigkeit und aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben - eines unserer Grundbedürfnisse. Die Diagnose Demenz beeinträchtige tiefgreifend sowohl das Gedächtnis als auch die soziale Interaktion und Kommunikation. Die emotionale Wahrnehmung aber bleibe erhalten. Hier könne durch gezielte Beziehungsgestaltung für mehr emotionale Stabilität und Zufriedenheit sowie mehr Lebensqualität gesorgt werden. „Für Menschen mit Demenz ist gesellschaftliche Teilhabe, Integration, Mobilität und Zugehörigkeit noch wichtiger als für Menschen ohne Diagnose. Von den fünf Identitätssäulen im Alter nach Prof. Hilarion Petzold) sind zwei in diesem Kontext ausschlaggebend: der Körper und soziale Kontakte. Deshalb ist es empfehlenswert, niedrigschwellige sportliche Angebote zu nutzen,

hier wird die körperliche und psychische Gesunderhaltung mit einer ganzheitlichen Wirkung auf den Menschen gefördert, weil er sich wahrgenommen fühlt.“, appelliert Eva Küpers an die Betroffenen und ihr Umfeld.


Prof. Dr. Wolfgang Heide, ehemaliger Chefarzt der AKH-Klinik für Neurologie.

Da trotz moderner Therapien die Alzheimer-Erkrankung nicht heilbar ist, spielt die Vorbeugung (Prophylaxe) eine wesentliche Rolle, über die Herr Prof. Dr. Wolfgang Heide, ehemaliger Chefarzt der AKH-Klinik für Neurologie, Neues berichtet: „Statistiken haben ergeben, dass man durch Vermeidung von Risikofaktoren und Anpassung des Lebensstils sein individuelles Demenz-Risiko um ca. 40% reduzieren kann, allein durch ausreichenden Nachtschlaf (6 - 9 Stunden) um ca. 30%. Ähnlich potent sind regelmäßiger körperlicher Ausdauersport, eine ausgewogene mediterrane Ernährung und kreative geistige und soziale Betätigung, wobei aktive Musikausübung & Tanzen besonders protektiv sind. Die Behandlung eines erhöhten Blutdrucks senkt das Risiko um ca. 20%, ebenso die Vermeidung bzw. Behandlung von anderen Risikofaktoren wie Nikotinkonsum, regelmäßigem Alkoholgenuss, Adipositas, Diabetes, Depressionen oder professionellem Fußballspielen. Impfungen im Alter (Zoster, Tetanus, Diphtherie, Pneumokokken) senken das Demenzrisiko um bis zu 30%. Dagegen sind einzelne Medikamente bei Daueranwendung mit einem erhöhten Demenzrisiko verbunden. Letztlich hat es jeder selbst in der Hand, sein Alzheimer-Risiko zu reduzieren.“


Die Celler Demenz Initiative freut sich am 24.11.2023 auf viele Interessierte im Kreistagssaal.

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