CELLE. Die Heiligabend-Gottesdienste auf dem Gelände des Landgestüts sind längst zu einer besonderen Tradition geworden und ziehen jährlich etwa 2000 Besucher an. Doch die Veranstalter wollen nun aufhören. Am 24. Dezember um 16.30 Uhr (Einlass 15.30 Uhr) wird es voraussichtlich das letzte Mal `Heiligabend im Stall´ in der großen Reithalle heißen.
Die Helfer hinter dem Event
„Die Helfer beginnen am 24. Dezember morgens um 10 Uhr mit dem Aufbau von Bänken, Bühne und Technik; und die Techniker verlassen die Halle um 21 Uhr“, schildert Pastor Michael Kurmeier den Tag hinter dem Event. `The Christmas Dreamband´, das sind nicht nur sechs Musiker, dazu gehörten inzwischen eben auch Familien, sagt er: „Insgesamt 13 Kinder feiern nur sehr eingeschränkt an Heiligabend.“
Und Ingo Rosenthal ergänzt: „Michael und ich haben uns gefragt, ob wir diesen Selbstläufer weiter so noch wollen, oder ob es Zeit für etwas anderes ist. Es hat sich für uns gut angefühlt, dieses Jahr mit dem Gottesdienst aufzuhören.“ Buchstäblich eine ganze Heerschar freiwilliger Helfer sei beschäftigt, diesen besonderen Heiligabend-Gottesdienst in der großen Reithalle zu realisieren: „Keiner hat etwas verkehrt gemacht oder so. Aber wir können auch nicht nur ein bisschen runterfahren.“ Deshalb gebe es gar nicht den einen Grund, aufzuhören, sagt er: „Wir sind auch ein bisschen müde.“
„„Insgesamt 13 Kinder feiern nur sehr eingeschränkt an Heiligabend.“
„Eigentlich wollten wir vor 18 Jahren einfach etwas anderes machen als den klassischen Gottesdienst an Heiligabend mit Krippenspiel und bekannten Weihnachtsliedern“, erzählt der Musiker Ingo Rosenthal. Auf dem Landgestüt fanden er und Michael Kurmeier, Pastor der Kreuzkirche, einen Ort, an dem sie in rustikaler Umgebung mit Band feiern und die Weihnachtsgeschichte neu interpretieren wollten. Sie hätten sich gefragt: „Was bedeutet die alte Botschaft für uns heute?“ Beim ersten Mal seien es etwa 250 Gäste gewesen. „Heute sind es alljährlich 2000 Besucher, die in die große Reithalle kommen, inklusive Übertragung nach draußen“, berichtet Ingo Rosenthal.
Für Michael Kurmeier hat sich der Gottesdienst zudem davon entfernt, was sie ursprünglich wollten. Schöne Traditionen seien entstanden, gibt er zu, aber das Kleine, dieses `im Stall zum Anfassen´ sei schon lange nicht mehr möglich. Er ist noch immer überzeugt, dass Kirche zu den Menschen muss – aber vielleicht neu und anders.
Noch einmal: `Heiligabend im Stall´
Weder er noch Ingo Rosenthal wissen, was das sein könnte. Für Landstallmeister Axel Brockmann ist die Ankündigung `das letzte Mal´ überraschend; er hätte erst in ein paar Jahren damit gerechnet. Nun fragt er sich eben schon jetzt, wie es weitergehen kann: „Vielleicht könnte man auf einen anderen Termin ausweichen?“ Mit der Zeit wird sich einiges klären. Zunächst aber heißt es noch einmal `Heiligabend im Stall´, dieses Jahr unter dem Motto: „Heiligabend … und wo ist Gott?“ Besucher dürfen sich freuen auf die bewährte bunte Mischung aus Tradition, und Moderne, Freude und Besinnlichkeit. Wer gern unterstützend dabei sein möchte, ist herzlich eingeladen zum Vorbereitungstreffen am Mittwoch, dem 18. Dezember um 18 Uhr im Gemeindehaus der Kreuzkirche, Windmühlenstraße 45.