Thaer-Denkmal in Celle wird restauriert
- Extern
- vor 3 Tagen
- 3 Min. Lesezeit

CELLE. Die Fördergesellschaft Albrecht Daniel Thaer e.V. aus Möglin und die Albrecht-ThaerGesellschaft e.V. aus Hannover setzen sich als gemeinnützige eingetragene Vereine
gemeinsam im Sinne des bedeutenden Agrarreformers Albrecht Daniel Thaer (1752-1828)
neben der Förderung einer zukunftsorientierten Landwirtschaft auch für die umfassende
Pflege von Thaers Erbe ein.
In diesem Zuge strebten die Vereine zuletzt an, das 1873 vom Landwirtschaftlichen Filialverein
Celle gestiftete und von Carl Ferdinand Hartzer entworfene Thaer-Denkmal vom Celler
Thaerplatz restaurieren zu lassen. Hier steht es seit 1998 zwar zentral, aber an einem viel
befahrenen Verkehrsknotenpunkt, der wenig repräsentativ ist. Auch die Verkehrsabgase
hatten schlechte Auswirkungen auf die Materialsubstanz des Denkmals und ließen sie in den
letzten Jahrzehnten stark leiden.
Jürgen Lindhorst sen. als Förderer für Denkmalrestaurierung gewonnen
Beide Vereine freuen sich, aus den Reihen ihrer Mitglieder Jürgen Lindhorst sen., einen
heimatlich in der Region Celle verwurzelten Unternehmer, als Förderer für dieses Vorhaben
gewonnen zu haben.
„Eine fachmännische Restaurierung für ein Denkmal in dieser Größe ist für einen
gemeinnützigen Verein nicht ohne Weiteres zu stemmen. Hinzu kommen Kosten für Transport
und Sicherung“, erläutert Rainer Fabel, Direktor der Albrecht-Thaer-Gesellschaft Hannover.
Prof. Dr. Ulrich Köpke, Vorsitzender der Fördergesellschaft Albrecht Daniel Thaer aus Möglin,
ergänzt: „Wir freuen uns, mit Jürgen Lindhorst jemanden für diese wichtige Maßnahme
gefunden zu haben, der in der Region beheimatet ist und der mit seinem persönlichen Wirken
in der Landwirtschaft schon immer eine Verbundenheit zu den Forschungen Thaers aufgezeigt
hat. Zudem trägt er auch an Thaers späterem Wohnort und Wirkungsstätte im
brandenburgischen Möglin sehr zur Förderung des Andenkens an den Agrarreformer bei.“
Vielseitiges Engagement in Sachen Albrecht Daniel Thaer
Jürgen Lindhorst sen.: „Als das Thema der dringend notwendigen Restaurierung in der ThaerGesellschaft aufkam, musste ich nicht lange überlegen und habe meine finanzielle und
organisatorische Unterstützung sofort zugesagt. Das Wirken Thaers prägt unsere Gesellschaft
und die Landwirtschaft bis heute, es ist deren Grundlage, weshalb ich mich natürlich gerne
verpflichtet sehe, die Erhaltungder Statue zu unterstützen.“
Jürgen Lindhorst sen. ist mit seinen landwirtschaftlichen Betrieben auch in Brandenburg aktiv,
wohin auch Albrecht Daniel Thaer im Jahre 1804 umsiedelte. Das Rittergut Möglin im heutigen
Landkreis Märkisch-Oderland war einst Wohnort und Mustergut des Agrarwissenschaftlers
und gehört heute zur Lindhorst Gruppe, die den historischen, mehrteiligen Gebäudekomplex
derzeit denkmalgerecht und nach hohen ökologischen Standards saniert. Entstehen wird auf
den rd. 700 Quadratmetern bis 2027 eine Mischung aus Miet- und Eigentumswohnungen. Das
Nutzungskonzept geht in Teilen auf die Philosophie von Thaer zurück. So soll es den künftigen
Bewohnern ermöglicht werden, selbst Tiere auf dem Gelände zu halten und Landwirtschaft im
kleinen Stil zu betreiben.
Restaurierungszeitplan für das Thaer-Denkmal
Am 18. August 2025 wurde das Denkmal fachmännisch vom mit der Restaurierung
beauftragten Steinmetz- und Restaurationsbetrieb Tim Pahl demontiert und nach Wedel in die
Werkstatt zur Überarbeitung abtransportiert.
Seitdem wurden die obersten Materialschichten geprüft, gereinigt und ausgebessert. Derzeit
werden nach der Reinigung Risse verfüllt, die Inschriften neu vergoldet und Lasuren
aufgetragen. Zuletzt steht die Modellage der abgebrochenen Finger noch an.
Aktuell streben die Vereine an, noch einmal in den Austausch mit dem Verwaltungsausschuss
der Stadt Celle zu gehen, um den seinerzeitigen Beschluss zur Aufstellung am heutigen
Standort aufheben zu lassen und das Denkmal an einem anderen, besser zugänglichen und
repräsentativeren Ort in Celle wieder aufzustellen. Hier soll eine innerstädtische Position mit
mehr touristischem Fokus in Erwägung gezogen werden.
Text: Burkhard Diercks














