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*Update* "Posse um großen Unbekannten vorbei" - Reaktionen zur Amazon-Absage


Foto: Gorodenkoff / stock.adobe.com

CELLE. Nach der Absage von Amazon, in Celle ein Logistikcenter zu errichten (CELLEHEUTE berichtete), haben wir die Zuständigen zu Stellungnahmen eingeladen. Mit Ausnahme der Ratsmehrheit, die sich für die Ansiedlung im Westerceller Gewerbegebiet ausgesprochen hat (CDU, FDP, Unabhängige, Zukunft Celle,) haben alle geantwortet. Wir geben diese in Reihenfolge des Posteingangs wieder, unzensiert und unkommentiert.

Patrick Brammer, SPD: "Die Posse um den großen Unbekannten ist nun vorbei. Wer nicht mit offenen Karten spielt und sich erst bei einer Absage zu erkennen gibt, sollte sich nicht wundern, wenn sich die Trauer um ein gescheitertes Projekt in Grenzen hält.


Jetzt gilt es, die freie Fläche denjenigen anzubieten, die tatsächlich in Celle investieren wollen. Celle braucht keine vagen Ankündigungen, Celle braucht Unternehmen, die gute Arbeitsplätze schaffen und ein klares Bekenntnis zum Standort Celle abgeben. Ich bin überzeugt, dass sich nun auf der riesigen vorgehaltene Fläche Unternehmen ansiedeln, die diese Stadt voranbringen. Viele kleinere und mittlere Unternehmen sind aus meiner Sicht eh sinnvoller, als ein großes Unternehmen, welches sich offenkundig nicht für unsere Stadt interessiert." Torsten Schoeps, WG: "Wir sind sehr froh über das Nichtkommen von Amazon. Die schlechten Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter*innen und die Tatsache, das mit Gewerbesteuerzahlungen internationaler Großkonzerne üblicherweise leider ohnehin nicht zu rechnen ist, lässt die Chance zu, dass sich mittelständische und kleinere Unternehmen mit all ihren Vorzügen auf diesem - ehemals als Filetstück bezeichneten - neuen Gewerbegebiet niederlassen.

Im übrigen ist protokolliert nachlesbar, dass sich die Wählergemeinschaft Celle e.V. (WG) vehement und mit Redebeitrag im Rat gegen diese Ansiedlung gewehrt und gestimmt hat - allein auch schon wegen der Verschleierungstaktik des OB -die eh schon durchgesickerte Amazon-Katze im Sack wollten wir keinesfalls kaufen. Unser Fraktionspartner, Die PARTEI, sieht dies ganz genau so."


Anatoli Trenkenschu, AfD:

"Die AfD-Fraktion hat sich bei der Abstimmung damals enthalten, wir wollten nicht die Katze im Sack kaufen! Grundsätzlich ist aber die AfD-Fraktion offen für die Investoren, die sichern die Arbeitsplätze und letztendlich auch die Zukunft für unsere Stadt. Ausnahme Amazon und Co. Hätten wir gewusst, dass sich Amazon hinter dem Investor verbirgt, hätten wir uns gleich dagegen entschieden. Daher ist die AfD-Fraktion jetzt nicht traurig, dass dieser Deal geplatzt ist."


Behiye Uca, Die Linke:

"Der Vorgang hat verschiedene Aspekte: 1.) Es war eine Missachtung des Rates, ihm beim Verkauf des Grundstücks den Betreiber vorzuenthalten. Das hatte ja 2.) den Grund, dass Amazon ein Prekarisierungtstreiber ist, also seine Verteilzentren aus gewerkschaftlicher Sicht scharf kritisiert werden hinsichtlich Verstößen gegen das Arbeitszeitgesetz, das Mindestlohngesetz, das Schwarzgeldbekämpfungsgesetz, das Entgeltfortzahlungsgesetz und und. Eine Ansiedlung von Amazon wäre der Perspektive von Beschäftigten also kein wirklicher Gewinn gewesen. Und schließlich - und 3.) stellte sich aus Sicht der Stadt Celle als Einzelhandelsstandort schon die Frage, ob dem größten Onlinehändler ein roter Teppich ausgelegt wird. Ich meine 'Nein'. Aber eine öffentliche Diskussion genau darüber wollte der Oberbürgermeister vermeiden. Deshalb bin ich auch im Nachhinein froh, dem Verkauf des Gewerbegrundstücks vor einem Jahr nicht zugestimmt zu haben."


Stadt Celle

"Es ist richtig, dass sich das geplante Logistikzentrum nicht mehr im Westerceller Gewerbegebiet 'Auf der Grafft' ansiedeln wird. Grund ist unter anderem die Ukraine-Krise. Von daher wurde nicht nur die Ansiedlung in Celle gestoppt, sondern auch weitere - zum Beispiel in den neuen Bundesländern.

Den Namen des Anbieters nicht zu nennen, ist kein von der Verwaltung erdachtes 'Geheimnis'. Vielmehr geschah es auf dessen Wunsch, wurde entsprechend vertraglich festgeschrieben und ist übliches Geschäftsgebaren.

Nun hat der Logistiker von der ebenfalls vertraglich festgeschriebenen Rücktrittsklausel Gebrauch gemacht. 'Wir bedauern zwar, dass es jetzt nicht mehr zur Ansiedlung kommt, machen uns aber keine großen Sorgen um die Zukunft der Gewerbeflächen', so Oberbürgermeister Dr. Jörg Nigge. 'Celle hat sich zu einem enorm attraktiven Wirtschaftsstandort entwickelt. Das wurde uns unter anderem auch im vergangenen Jahr durch die Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln zum Regionalprofil für den Celler Arbeitsmarkt bestätigt.' So haben sich bei der Verwaltung bereits weitere Interessenten für die Flächen gemeldet."


Johanna Thomsen, Grüne:

„Was der Stadtrat nicht vermochte, haben wohl die Gesetze des Marktes geschafft. Wir haben uns von Anfang an gegen eine Ansiedlung von Amazon ausgesprochen und konsequent gegen den Verkauf des Filetstücks an den Investor gestimmt. Ein Logistikklotz ist keine nachhaltige Ansiedlung für diese Gewerbefiletfläche“, betont Bernd Zobel die klare Haltung der Fraktion der Grünen schon im letzten Rat. „Auch die Hinterzimmertaktik des Oberbürgermeisters hat uns nicht die Sinne vernebelt. Es zeigt sich erneut, wie gefährlich es ist, die Katze im Sack zu kaufen, wie es CDU und FDP mit ihrem Oberbürgermeister gemacht haben. Ein knappes Jahr zukunftssichere Planung ist verschenkt worden. Wir bleiben dabei, dass das attraktive Gebiet von mittelständischen Betrieben, z.B. auch zur Standortsicherung heimischen Gewerbes besiedelt wird und würden uns wünschen, wenn auch innovative Betriebe den Weg nach Celle finden würden“, zeigen sich die Celler Grünen optimistisch und signalisieren aktive Zusammenarbeit.








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