CELLE. Nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt hat die Stadt Celle Konsequenzen gezogen. Ab Samstagmorgen um 9 Uhr wurden bis in den frühen Nachmittag hinein auf dem Weihnachtsmarkt in der Altstadt Sandsäcke aufgestellt. Insgesamt 70 Säcke mit je einer Tonne Sand wurden aufgebaut, so Innenstadtmanagerin Johanna Crolly.
70 Sandsäcke werden in Celle aufgebaut
"Wir haben Sandsäcke an allen mit dem Auto erreichbaren Zugängen des Weihnachtsmarkts aufgestellt", sagt Johanna Crolly. Doch warum erst jetzt? Die Innenstadtmanagerin verweist auf das Sicherheitskonzept der Stadt Celle. Jedes Jahr wird die Sicherheitslage neu bewertet und mit den Behörden abgestimmt. Erst durch den Anschlag sei die nächste Sicherheitsstufe erreicht worden, die die Errichtung von Sandsäcken vorsieht.
"So etwas hätte hier von Anfang an stehen müssen."
"Unsere erste Einschätzung gemeinsam war, dass grundsätzlich die Lage sehr ruhig ist", sagt Oberbürgermeister Dr. Jörg Nigge. Viele Weihnachtsmarktbesucher reagierten hingegen mit Unverständnis. "Das ist ein Schande, dass erst etwas passieren muss bevor die äußeren Sicherheitsmaßnahmen bewerkstelligt werden. So etwas hätte hier von Anfang an stehen müssen", so ein Celler. Die schnelle Umsetzung zeigt, dass solche Maßnahmen einfach und effektiv sind. "Solche Sandsäcke sind geeignet einen Pkw aufzuhalten und nicht nur zu bremsen", bestätigt auch Polizeisprecherin Ulrike Trumtrar.
Polizei erhöht Präsenz auf Weihnachtsmärkten
Die Polizei Celle sieht aktuell keinen Grund zur Beunruhigung. "In Niedersachsen liegen keine Hinweise vor, dass sich die Tat aus Magdeburg zu uns überträgt. Wir haben keine erhöhte Gefahrenlage", sagt Polizeisprecherin Ulrike Trumtrar. Der Weihnachtsmarkt in Celle und etwaige Veranstaltungen finden wie geplant statt. So auch die Lichterfahrt heute durch Celle. Die Polizei setzt währenddessen auf erhöhte Präsenz – nicht nur in Celle. "Die Zahl der Einsatzkräfte auf den Weihnachtsmärkten wurde erhöht, um als Ansprechpartner für die Besucherinnen und Besucher vor Ort zu sein", so Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens.