top of page
Cedent_580x740_Hintergrund.jpg
Cedent_Mittelteil_120x350_Januar25.jpg
bkk_hintergrund.jpg

Anzeigen

Werben-auf-CelleHeute_Mailadresse_300x160.jpg
2025000007615502R2.gif
Top_Rectangle_300 x160 CH_Blaulicht.jpg

Nach AfD-Protest abgesagt: Kein Polit-Talk in Kaserne Wietzenbruch

Klaus M. Frieling
Eigentlich hätte hier in der Immelmann-Kaserne am Donnerstag eine Podiumsdiskussion mit Bundestagskandidaten stattfinden sollen. Nun wurde die Veranstaltung kurzfristig abgesagt. (Foto: David Borghoff)
Eigentlich hätte hier in der Immelmann-Kaserne am Donnerstag eine Podiumsdiskussion mit Bundestagskandidaten stattfinden sollen. Nun wurde die Veranstaltung kurzfristig abgesagt. (Foto: David Borghoff)

CELLE. Mitten in der „heißen“ Endphase des Bundestagwahlkampfs sollte am heutigen Donnerstag während der Dienstzeit eine Podiumsdiskussion zur Sicherheits- und Außenpolitik mit den Wahlkreiskandidaten von CDU, SPD, Grünen und FDP in der Celler Immelmann-Kaserne stattfinden. Der nicht eingeladene AfD-Bundestagsabgeordnete Thomas Ehrhorn kritisierte dies und forderte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) auf, die Veranstaltung zu untersagen. Die vom Deutschen Bundeswehrverband geplante Veranstaltung sei abgesagt worden, erklärte nun eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums auf CelleHeute-Anfrage.


AfD-Politiker: Bundeswehr soll sich parteipolitisch neutral verhalten


„Aus gutem Grund sieht das deutsche Militärrecht vor, dass grundsätzlich sechs Wochen vor Wahlen Politiker in Kasernen nichts mehr zu suchen haben und Parteipolitik in der Bundeswehr keine Rolle spielen darf“, hatte Ehrhorn erklärt. Die Bundeswehr habe sich parteipolitisch neutral zu verhalten. Mit der geplanten Veranstaltung in der Kaserne im Stadtteil Wietzenbruch, an der auch der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, André Wüstner, teilnehmen sollte, würden diese klaren Vorgaben mit Füßen getreten.


Bundeswehrverband weist Vorwurf zurück


Ein Vorwurf, den Oberstleutnant Heiko Tadge, der die Veranstaltung als Vorsitzender der Standortkameradschaft Celle im Bundeswehrverband geplant hatte, zurückweist: Veranstaltungen der Berufsverbände seien grundsätzlich zulässig. Das Verteidigungsministerium habe das Vorhaben nach Ehrhorns Schreiben an Pistorius aber geprüft und signalisiert, es werde keine Räumlichkeiten in der Kaserne bereitstellen. Eine Verlegung der Veranstaltung aus dem Kasernengelände in ein ziviles Hotel wurde vom Bundeswehrverband verworfen, sagt Tadge: „Ursprünglich hatten sich 125 Personen angemeldet. Bei einer möglichen Verlegung wäre der Teilnehmerkreis auf unter 50 geschrumpft" - die Veranstaltung wurde am Mittwoch abgesagt.


Grünen-Kandidat Daniel Beer (links), AfD-Parlamentarier Thomas Ehrhorn (rechts).
Grünen-Kandidat Daniel Beer (links), AfD-Parlamentarier Thomas Ehrhorn (rechts).

AfD-Politiker Ehrhorn hatte bei seiner Kritik vor allem den Umstand hervorgehoben, dass Grünen-Spitzenkandidat Daniel Beer als Major selbst Chef der 18. Inspektion der Unteroffizierschule des Heeres in der Wietzenbrucher Kaserne ist. Auch wenn Beer wegen des Wahlkampfes beurlaubt sei, bestehe die Gefahr, dass Untergebene beeinflusst würden.


Kandidat der Grünen hatte vorab abgesagt


Ein Vorwurf, den der Grünen-Politiker so nicht stehen lassen will: „Ich habe weder mit dem Ort der Durchführung, noch mit irgendeiner Organisation um diese Veranstaltung herum zu tun und bin auch nicht in irgendeiner Weise im Bundeswehrverband tätig“, betont Beer gegenüber CelleHeute. „Ich wurde eingeladen und habe meine Zusage von der Rechtsauffassung von Juristen abhängig gemacht, da ich von Anfang an das Gefühl hatte, dass ich in meiner Funktion als Vorgesetzter nicht teilnehmen darf.“ Er habe seine Teilnahme in der vergangenen Woche definitiv abgesagt. An seiner Stelle hätte Katja Keul beim Wietzenbrucher Podium die Position der Grünen vertreten sollen, die Staatsministerin im Auswärtigen Amt.


„Die AfD als die in Umfragen zweitstärkste politische Kraft auszuschließen, lässt für mich auf einen nicht nur rechtswidrigen, sondern sogar antidemokratischen Ungeist schließen.“

Bleibt noch die Frage nach der geplanten Zusammensetzung des Podiums. „Dass noch nicht einmal dafür gesorgt ist, alle relevanten Parteien an der Diskussion teilnehmen zu lassen, sondern die AfD als die in Umfragen zweitstärkste politische Kraft auszuschließen, lässt für mich auf einen nicht nur rechtswidrigen, sondern sogar antidemokratischen Ungeist im Stil von DDR-Politoffizieren schließen“, empörte sich Ehrhorn über seine Nicht-Einladung. Gerade ein gesellschaftlich so strittiges Thema wie die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik müsse grundsätzlich auch bei der Bundeswehr kontrovers diskutiert werden können und nicht nur von Akteuren, die sich im Wesentlichen einig seien.


„Wir haben den Teilnehmerkreis bewusst klein gehalten", erklärt hingegen Oberstleutnant Tadge und verweist darauf, dass die Standortkameradschaft Celle derartige Podiumsdiskussionen schon seit 2011 veranstalte: „Wir haben den Teilnehmerkreis auf Parteien beschränkt, die die nächste Bundesregierung bilden könnten" - und da besteht nach aktuellem Stand für die AfD keine Chance. Zum traditionellen Jahresempfang der Standortkameradschaft Celle, so verspricht es Tadge, werde aber auch Ehrhorn wieder eingeladen.



CELLEHEUTE

CELLEHEUTE – die crossmediale Online-Tageszeitung

CELLE ONLINE MEDIEN GMBH

Bahnhofstraße 1-3 • 29221 Celle

Telefon 0176-14683078

BLAULICHTHEUTE
CELLE GESTERN
CELLEHEUTE TV
  • Facebook - Weiß, Kreis,
  • YouTube - Weiß, Kreis,
  • X
  • Instagram - Weiß Kreis
  • RSS

Impressum     Datenschutz     AGB

bottom of page