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„Mit dem Schweigen ist es jetzt vorbei“ – Protest gegen „Spaziergänger“





CELLE. Celles „Wohnzimmer“ war am heutigen Vormittag gut gefüllt mit Menschen, die nicht länger passiv bleiben wollen gegen Bewegungen wie „Celle steht auf“ oder die sogenannten „Corona-Spaziergänger“. „Wir sind ein breites Bündnis, frisch gegründet“, sagte der Veranstaltungsleiter und Mitglied der Linken Hans-Peter Binder zum Auftakt über das „Aktionsbündnis Gelebte Demokratie“, das sich zusammensetzt aus Vertretern von Parteien, der Kirche, Gewerkschaften sowie bestehenden Vereinigungen gegen Rechtsextremismus wie das Netzwerk Südheide.


Als bunte Mischung aus bürgerlich bis alternativ ließe sich die Menge, die die Polizei mit 130 bis 150 bezifferte, beschreiben, es dominierte jedoch die ältere Generation. Impfen, Solidarität, Demokratie lauteten die Schlagwörter der Transparente und der vier gehaltenen Reden. „Die schweigende Masse soll sichtbar werden“, formulierte Ralf Müller von der IG-Metall als einen Leitsatz. „Wir müssen beweisen, dass die große Mehrheit immer noch vernünftig ist“, sagte der Co-Vorsitzende der Linken Daniel Wagner, der das Thema Impfen verknüpfte mit seinen beruflichen Erfahrungen als Altenpfleger. Seine Ratschläge an die „Spaziergänger“, sie mögen einmal tatsächlich hinaus gehen in die Natur, um Abstand zu gewinnen von „Lügen und verdrehten Fakten“ und um zu erkennen, „welch schräge Typen eigentlich an ihrer Seite marschieren“, wurde mit Applaus quittiert.


Auch die Rede des früheren Pastors und Vorsitzenden des Netzwerkes Südheide gegen Rechtsextremismus Wilfried Manneke wurde immer wieder von zustimmendem Applaus unterbrochen. Die Beteiligung des bekannten Neonazis Dennis Bührig "an den Corona-Spaziergängen", nach Polizeiangaben war er nur einmal dabei, habe ihn aufhorchen lassen. „Es ist auffallend, dass die Bewegung sich nicht dagegen wehrt“. Gleichzeitig erwähnte er die Unsicherheit und die Ängste im Zusammenhang mit der Pandemie, die Auslöser dafür sein könnten, sich den „Spaziergängern“ anzuschließen. In zunehmendem Maße verfestige sich jedoch der Eindruck, dass es sich bei der Bewegung um einen Angriff auf die Demokratie handele. Dafür sprächen auch die menschenverachtenden Äußerungen, die dort zu hören seien. „Das wollen wir nicht unkommentiert lassen. Mit dem Schweigen ist es jetzt vorbei“, sagte Manneke, der von einer entschlossenen Allianz sprach und mit einem Zitat des früheren Generalsekretärs der Vereinten Nationen Kofi Annan schloss: „Alles, was das Böse benötigt, um zu triumphieren, ist das Schweigen der Mehrheit“.


Während die letzte Rednerin Manuela Mast eine sehr persönliche Rede an die Zuhörer, deren Zahl die Veranstalter deutlich höher als die Polizei einschätzte, richtete, zog am Robert-Meyer-Platz der Zug der „Celle steht auf“-Teilnehmer vorbei. Es kam zu keiner Konfrontation.


Für Montag sowie kommenden Samstag kündigte das neue „Aktionsbündnis“ weitere Veranstaltungen an.


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