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Mangelernährung im Alter: AKH-Chefarzt macht auf unterschätzte Problematik aufmerksam


Foto: Symbolbild


CELLE. Eine häufig unterschätzte Problematik im Alter ist die Mangelernährung bei Seniorinnen und Senioren. Sie kann verschiedenste Ursachen und ernste Konsequenzen haben. „Die Therapie einer solchen Mangelernährung ist äußerst schwierig, daher ist die Primärprävention umso wichtiger“, sagt Dr. Mimoun Azizi, Chefarzt der Geriatrie und Neurogeriatrie am Allgemeinen Krankenhaus (AKH) Celle und erläutert, warum die Probleme entstehen und wie man vorbeugen kann.


„Grundlegend ist zu sagen, dass das Altern mit Veränderungen des Stoffwechsels, der Appetitregulation sowie der Körperzusammensetzung einhergeht – was bei manchen bereits die Symptomatik einer beginnenden Mangelernährung auslösen kann“, erklärt der Chefarzt. Darüber hinaus gibt es eine Reihe weiterer Aspekte, die die Ernährung bei Seniorinnen und Senioren stark beeinflussen können.


Zahnpflege und Demenz beeinflussen die Ernährung


„Nicht unterschätzt werden dürfen in diesem Zusammenhang etwa der Zahnstatus und die orale Gesundheit. Auch kindliche Prägung, familiäre und regionale Einflüsse, ökonomischer Status und Mobilität spielen eine wichtige Rolle“, unterstreicht der Experte. „Aber auch kognitive Einschränkungen wie etwa eine Demenz können zu einer Mangelernährung führen, weil Betroffene schlicht vergessen zu essen und zu trinken oder als Folge der Erkrankung unter Appetitlosigkeit leiden.“


„Im Alter sinkt zwar der Energiebedarf, (...) aber der Bedarf an Mineralstoffen und Vitaminen bleibt nahezu unverändert“

Dabei ist eine ausgewogene Ernährung auch im Alter entscheidend für das geistige und körperliche Wohlbefinden. „Im Alter sinkt zwar der Energiebedarf als Folge der Abnahme der aktiven Muskelmasse durch geringere körperliche Aktivität. Aber der Bedarf an Mineralstoffen und Vitaminen bleibt nahezu unverändert“, sagt Dr. Azizi.


Mangelernährung kann zu Vereinsamung führen


Eine Mangelernährung kann deshalb schwerwiegende Auswirkungen haben. Als Folge eines signifikanten Gewichtsverlustes kann sich der allgemeine Gesundheitszustand verschlechtern. Das führt oft zu einer Abnahme der Mobilität und damit auch zu einer Reduzierung der sozialen Kontakte. Vereinsamung und psychische Belastungen können die Folge sein. Eine Mangelernährung kann außerdem weitere Erkrankungen im Alter begünstigen.


„Wichtig sind regelmäßige Mahlzeiten mit einem hohen Anteil an Obst, Gemüse und Proteinen sowie einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr.“

„Am effektivsten lässt sich da mit einer Kombination aus gesunder Ernährung und dem Alter angemessenen sportlichen Aktivitäten gegensteuern“, erläutert der Experte. „Wichtig sind dabei regelmäßige Mahlzeiten mit einem hohen Anteil an Obst, Gemüse und Proteinen sowie einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr.“


Vitamin-D-Defizit im Alter ist keine Seltenheit


Im Alter tritt zudem häufiger ein Vitamin-D-Defizit auf – oft aufgrund einer mangelhaften Ernährung, aber auch durch die im Alter abnehmende Fähigkeit der Haut, durch die UV-Strahlung der Sonne Vitamin D selbst zu produzieren. „Deshalb wird häufig eine Ergänzung von Vitamin D empfohlen. Dabei sollten 1000 I. E. pro Tag angestrebt werden“, so Dr. Azizi abschließend.


Übrigens: Seit einiger Zeit bietet die Klinik für Geriatrie und Neurogeriatrie des AKH auch Ambulanzen an und kann schnelle Hilfen beim Thema Mangelernährung vermitteln. Infos gibt es über das Sekretariat unter der Telefonnummer 05141 72-2371.


Text: Tobias Mull

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