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Auswirkungen der Leitzinserhöhung - Verbraucherzentrale informiert


Foto: successphoto / stock.adobe.com

HANNOVER. Der Leitzins wird zum 1. Juli 2022 von 0 Prozent auf 0,25 Prozent angehoben (CELLEHEUTE berichtete). Eine weitere Erhöhung im September 2022 ist wahrscheinlich. Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) ist es, die Geldbeschaffung der Banken zu verteuern, die Konjunktur zu bremsen und dadurch die Inflationsrate zu senken. Wie sich diese Maßnahme für Sparer voraussichtlich auswirkt, erklärt die Verbraucherzentrale Niedersachsen:


Die Corona-Pandemie und der Krieg gegen die Ukraine haben die Preise rasant steigen lassen. Besonders betroffen sind Energie und Nahrungsmittel. Die starke Inflation hat die EZB nun zum Handeln gezwungen. „Durch die Erhöhung des Leitzinses bezweckt die Zentralbank sinkende beziehungsweise langsamer ansteigende Verbraucherpreise“, erklärt Philipp Rehberg, Finanzexperte der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Allerdings werde dieser Effekt wohl erst mittelfristig eintreten.


Auch Sparzinsen werden vermutlich nicht unmittelbar ansteigen, da die Banken weiterhin Strafzinsen an die EZB zahlen müssen – mittelfristig sei dies aber durchaus denkbar. „Ab 1. Juli können Banken keine Gelder mehr zu Null-Prozent-Konditionen von der EZB erhalten. Die Einlagen privater Kundinnen und Kunden werden daher wieder interessanter“, so Rehberg. Das zeige sich bereits im Umgang mit Negativzinsen: Mehrere Banken, darunter die ING und die Oldenburgische Landesbank, haben schon vor der Leitzinserhöhung angekündigt, die Freibeträge für Verwahrentgelte bei Guthaben deutlich zu erhöhen. „Andere Banken sollten hier nachziehen – zumal Negativzinsen unserer Ansicht nach ohnehin rechtswidrig sind“, sagt der Finanzexperte.


Umgang mit Krediten


Anders als Sparzinsen werden Kreditzinsen vermutlich direkt weiter steigen. Für Verbraucherinnen und Verbraucher betrifft dies sowohl Zinsen für Immobilien- und Dispositionskredite als auch Konsumentendarlehen. „Steigende Marktzinsen werden hier meist direkt an Kundinnen und Kunden weitergegeben“, so Rehberg. Er empfiehlt, teure Dispositionskredite gut im Blick zu behalten und allenfalls bei kurzfristigen finanziellen Engpässen zu nutzen. Langfristig sei ein normaler Verbraucherkredit meist sinnvoller.


Bei Immobilienkrediten stellt sich für Betroffene jetzt die Frage, wie es nach dem Ende der Zinsbindung weitergeht. „Niemand kann sicher voraussagen, wie sich die Bauzinsen mittel- und langfristig weiterentwickeln. Vorrangiges Ziel sollte immer sein, die Finanzierung abzusichern, um den Erhalt der Immobilie nicht zu gefährden“, sagt Rehberg. Ob ein Forward-Darlehen – also die vorzeitige Zusage der Anschlussfinanzierung oder der Verlängerung einer bestehenden Zinsbindung – was sinnvoll ist, muss im Einzelfall entschieden werden.


Weitere Informationen zum Umgang mit Immobilien-, Dispo- und Verbraucherkrediten


Bei Fragen hilft die Beratung der Verbraucherzentrale Niedersachsen – vor Ort, telefonisch und per Video: www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de/beratung

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