CELLE. Drei statt vier Bögen hat die neue Erntekrone, die am Dienstag, 17. September, durch die Landfrauen im Rahmen einer Pause des Kreisausschusses übergeben wurde. „Wir denken ganz positiv und wählen für diese Erntekrone und dieses Jahr die angenehmsten Bedeutungen heraus, nämlich Hoffnung, Dank und Freude“, sagte die Kreislandfrauen-Vorsitzende Ann-Kathrin Berkhan in ihrer Rede zur Übergabe. Landrat Axel Flader bedankte sich für das Kunstwerk aus Hafer, Gerste, Weizen und Roggen bei den Landfrauen Winsen-Wietze, die damit diese Tradition fortsetzen.
Das Wetter spielte in diesem Jahr auch wieder eine große Rolle; dieses Jahr war aber nicht die Trockenheit, sondern eher das Zuviel an Regen das Problem. Wie Ina Meyer, Vorsitzende der Landfrauen Winsen-Wietze, berichtete, hatten die Landfrauen Angst, dass wegen des Hochwassers zur Jahreswende kein Getreide zur Verfügung stehen würde. „Aber…es hat geklappt! Ich war sehr berührt; alle von mir angefragten Landwirte sagten sofort zu!“, erzählte die Vorsitzende.
„Die Landfrauen und das Landvolk sind wichtige Stützen unserer Gesellschaft. Das hat man einmal mehr beim Hochwasser gesehen.“
In diesem Zusammenhalt sieht Landrat Axel Flader auch eine der großen Stärken. „Die Landfrauen und das Landvolk sind wichtige Stützen unserer Gesellschaft. Das hat man einmal mehr beim Hochwasser gesehen“, so der Landrat. Er erinnerte an den Einsatz der schweren Maschinen durch die Landwirte, um die Wassermassen zu stoppen und Verwallungen zu stabilisieren. „Aber auch sonst wurde geholfen, wo Not am Mann war. Dafür danke ich noch einmal ausdrücklich allen Helferinnen und Helfern und in diesem Zusammenhang besonders Landfrauen und Landvolk“, so der Landrat.
Ann-Kathrin Berkhan wies im Zuge des Themas Umweltschutz auf das neue Dreijahresthema „Zukunft im Blick – verantwortlich handeln mit LandFrauen“ vom niedersächsischen LF-Verband hin. „Hier wird der Aspekt der Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt gestellt. Viele Themenbereiche wie CO2-Fußabdruck, Veränderung des Lebensstils sowie Umwelt- und Naturschutz sollen in den nächsten drei Jahren in Vorträgen, Seminaren und Workshops behandelt und weitergegeben werden."
„Die nasse Witterung im Herbst, Winter und Frühjahr war für die Celler Bauern eine Herausforderung“
Der erste Vorsitzende des Landvolks Celle Christoph Düvel zog eine erste Erntebilanz von 2024. „Die nasse Witterung im Herbst und Winter 2023, die in ein noch nasseres Frühjahr überging, war für die Celler Bauern eine Herausforderung“, so Düvel. Viele Wintergetreide- und Rapsbestände hätten gelitten oder es kam sogar zum Totalausfall, erläutert er weiter. Auf den nasseren Standorten verzögerte sich die Aussaat der Sommerfrüchte massiv.
Nur befriedigende Ernteerträge beim Sommergetreide
Die Ernteerträge des Winter- und Sommergetreides stuft Düvel maximal als befriedigend ein, was vor allem auf die Nässe und die fehlende Sonneneinstrahlung zurückzuführen sei. Die geforderten Qualitäten konnten oft nicht erzeugt werden. Die Kartoffel-, Mais- und Rübenernte sei im Moment in vollem Gange. Hier hat der Landvolk-Vorsitzende die Hoffnung auf gute Erträge – vor allem bei Flächen, auf denen die Frühjahrsbestellung rechtzeitig erfolgen konnte.
„Dadurch, dass wir kaum Trockenperioden hatten und genügend Bodenfeuchte aus dem Frühjahr mitnehmen konnten, mussten wir die Ackerkulturen wenig bis gar nicht beregnen. Das hat uns in diesem Jahr viel Zeit und Kosten im Bereich der Feldberegnung eingespart“, stellt Düvel abschließend fest.
Text: Landkreis