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Anke Schlicht

Kommt Bewegung in die „Hohe Wende“?


Ehemaliges Kasernengelände soll Wohnquartier werden Fotos: Peter Müller

CELLE. Das Gelände mit seinen Gebäuden ist so geschichtsträchtig wie außergewöhnlich, es stand bereits bei Ebay für einen Euro zum Verkauf, nun landete es mal wieder auf der Tagesordnung der jüngsten Ratssitzung. Die Stadt sicherte sich das #Vorkaufsrecht für die „#Hohe #Wende“, deren militärische Nutzung die britischen Streitkräfte im Jahr 2012 aufgaben. Seitdem steht sie überwiegend leer. Das 28 Hektar große Kasernenareal, auf dem zu NS-Zeiten Offiziere der Wehrmacht ausgebildet wurden, befindet sich im Eigentum der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), die Planungshoheit liegt jedoch bei der kommunalen Verwaltung.


Diese möchte es verwandeln in ein urbanes #Wohnquartier inclusive Büros und kleinteiligem Gewerbe, doch bisher scheint sich kein Investor gefunden zu haben. Die Bebauung stammt aus den Jahren 1937/38, diente ausschließlich militärischen Zwecken und steht entweder einzeln oder als Ensemble unter Denkmalschutz. Die BImA suchte in den vergangenen Jahren auf dem freien Immobilienmarkt nach Käufern. Im Oktober 2022 startete sie zwecks Vermarktung der 15 Hektar umfassenden Osthälfte des Geländes ein Bieterverfahren, das Ende Februar 2023 endet. „Von städtischer Seite aus besteht ein großes Interesse an einer zügigen Umsetzung der Maßnahmen zur Revitalisierung des Quartiers“, heißt es von Seiten der Verantwortlichen im Neuen Rathaus. Das Baugesetz sieht ein Vorkaufsrecht für die Kommune vor, um etwaigen Immobilienspekulationen vorbeugen zu können und direkten Einfluss auf die Umsetzung städtebaulicher Ziele zu gewährleisten.


Von diesem Instrument möchte die Stadt Gebrauch machen, der Rat stimmte mehrheitlich zu. Warum die Stadt nicht direkt mit der #BImA verhandelt beantwortet sie mit folgender Aussage: „Die rechtlichen Möglichkeiten eines besonderen Vorkaufsrechtes sind weitergehender als die direkte Verhandlung.“

Das Vorkaufsrecht kann auch zugunsten eines Dritten ausgeübt werden, doch einen solchen gibt es nach Auskunft von Stadtsprecherin Myriam Meißner noch nicht. Ob nach dieser Entscheidung der Lokalpolitik nun Bewegung in die Weiterentwicklung des Areals kommt, bleibt abzuwarten.


Rege Bautätigkeit herrschte indes in den vergangenen Monaten auf der westlichen Hälfte des weitläufigen Geländes, der sogenannten Nebelwerfer-Kaserne. Hier entstand in vorhandenen Gebäuden und Neubauten der neue Bauhof, der mit dem Grünflächenamt zusammengelegt wird. Die Fertigstellung verzögerte sich um mehr als zwei Jahre infolge der Corona-Pandemie, den Auswirkungen des Ukraine-Krieges, Baustoff- und Fachkräftemangel. „Die herrschende Baukonjunktur bringt es seit einigen Jahren mit sich, dass Angebote ausbleiben oder völlig überzogen ausfallen und aufgrund dessen neue Ausschreibungsrunden initiiert werden müssen“, teilt die Stadtsprecherin Myriam Meißner mit.


Ein festes Datum steht noch nicht fest, aber in diesem Sommer wird es soweit sein, dass der Bauhof als Einheit mit dem Straßen- und Grünbetrieb eröffnet werden kann.



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