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Klesmer-Konzert in der Kreuzkirche – Di Chuzpenics – eine Klesmer-“kapelje“

Foto: Di Chuzpenics
Foto: Di Chuzpenics

CELLE. Am Freitag, 7. November, um 18.00 Uhr geben in der Kreuzkirche, Windmühlenstr. 45, die Di Chuzpenics – eine Klesmer-“kapelje“ aus Kiel ein Konzert. Der Eintritt ist frei. Spenden erbeten! Einlass: 17.30 Uhr.


Klesmer ist eine weitgereiste Musik, die ihr bestes Zuhause im Herzen findet. Di Chuzpenics (Martin W. Luth (Lead-Gesang), Jule Schwarz (Geige, Gesang), Christine v. Bülow (Oboe, Englischhorn, Gesang, Moderation), Martin Quetsche (Akkordeon, Gesang, Komposition, Jiddisch)) kombinieren frech jahrhundertealte Musik mit selbst ersponnenen und neu entdeckten Melodien, die ihnen zulaufen – so wie bulgarischer Tanz, der mit einem tschechischen Drehleierspieler nach Kiel wanderte, oder das jiddische Liebeslied, das ein amerikanischer Posaunist übers Meer an die Ostseeküste trug. Seit sich Martin Quetsche intensiv mit der jiddischen Sprache beschäftigt, kommen immer mehr Vertonungen bisher unentdeckter Schätze der jiddischen Literatur und auch selbstverfasste Liedtexte „oyf yidish“ hinzu. Das Kieler Quartett ist eine Klesmer-“kapelje“ mit einem wohlig schwingenden Quetschen-Fundament, auf dem Oboe und Geige gegeneinander zum Duell antreten – und Martin W. Luth gesellt sich mit seinem klaren Bariton als singender Geschichtenerzähler dazu. Reif fürs Museum? Jiddische Musik hat eine Tradition – aber zu der gehört es, lebendig und wandlungsfähig zu sein, alles aufzusaugen, was rundherum klingt, und in der kleinsten Mauerritze zu blühen. Eher also ein schlüpfriges Chamäleon als ein braves Ausstellungstück...


Di Chuzpenics begeistern sich für die verschmitzten Geschichten, die erfrischenden Rhythmen und die wehmütigen Melodien der Klesmermusik. Doch immer wieder formieren die vier Kieler sich zu überraschenden Duetten, Trios oder auch zu einem klangvollen A-cappella-Chor. Diese farbigen, eigenwilligen Arrangements ergeben sich unmittelbar aus der vielschichtigen Tiefe der jiddischen Musik. Herzliche Einladung!


Text: Carola Beuermann, Pastorin in den beiden Celler Kirchengemeinden Kreuzkirche und Neuenhäusen

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