top of page
Premium-Sidebar-Hintergrund-580x740.jpg
Mobil Krankenkasse_Premium Sidebar_Bild.png
Mobil Krankenkasse_Premium Sidebar_Text.png

Anzeigen

Werben-auf-CelleHeute_Mailadresse_300x160.jpg
ah_speckhahn_5_ford_puma_top_rectangler_300x160_NEU.gif
Charmant shoppen_2025000029696101R2.jpg

Interkulturelles Leben, Lernen und Forschen: Rückblick auf 13 Jahre FIT

  • Extern
  • 24. Sept.
  • 4 Min. Lesezeit
Nach dem Gottesdienst zogen die Mitwirkenden und Besucher*innen singend und klatschend über das Gelände.. Foto: Susanne Zaulick
Nach dem Gottesdienst zogen die Mitwirkenden und Besucher*innen singend und klatschend über das Gelände.. Foto: Susanne Zaulick

HERMANNSBURG. Ein Ort der Begegnung, eine Oase, ein Zuhause: Zahlreiche Attribute wurden der Fachhochschule für Interkulturelle Theologie Hermannsburg (FIT) am Samstag zugeschrieben.


Sie alle machten deutlich: Es war ein besonderer Ort, dessen Geschichte nach nur 13 Jahren zu Ende geht. Mit einem Gottesdienst, Empfang und mehreren Workshops zur Zukunft der interkulturellen theologischen Studiengänge wurde an diesem Tag auf dem Gelände an der Hermannsburger Missionsstraße zum letzten Mal „die FIT-Community gefeiert“, wie Professorin Katharina Kleine Vennekate das Abschiedsfest umschrieb.


Dabei gingen Trauer, Dankbarkeit für das Vergangene, und trotz allem ein optimistischer Blick in die Zukunft, Hand in Hand. Rund 140 Besucher*innen hatten sich eingefunden: Ehemalige Studierende und Lehrende, Vertreter*innen der niedersächsischen Landeskirchen, Mitarbeitende des Ev.-luth. Missionswerk in Niedersachsen (ELM), das Träger der FIT war, die Bürgermeisterin der Gemeinde Südheide, Katharina Ebeling, aber auch Theolog*innen, die hier ein und aus gingen als das Gebäude noch als „Missionsseminar“ der Ausbildung von Missionar*innen diente.


Menschen in Roben
Einen Tag vor dem Abschlussfest fand die letzte Graduierungsfeier an der Fachhochschule für Interkulturelle Theologie statt. Acht Absolvent*innen haben ihr Studium erfolgreich abgeschlossen. Foto: Dorothea Müller

Der Gründungsrektor der FIT, Prof. Dr. Dr. Frieder Ludwig, zeichnete in seiner Ansprache noch einmal den Weg nach, der zur Gründung im Oktober 2012 geführt hatte und der maßgeblich durch die damalige Direktorin des ELM, Martina Helmer-Pham Xuan, sowie die damalige Hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann mitgestaltet wurde. Mit dem „Aktenstück 98“ hatte die Ev.-luth. Landeskirche Hannovers 2005 die Empfehlung ausgesprochen, das damalige Missionsseminar zu schließen. Die Hintergründe waren gesellschaftlicher und finanzieller, aber auch inhaltlicher Art. Die Entsendung von Missionar*innen wurde infrage gestellt. Statt dessen wurden in den Folgejahren – auch vor dem Hintergrund der transnationalen Migrationsbewegungen – Studiengänge entwickelt, die junge Menschen aus aller Welt befähigen sollten, diakonische, pädagogische oder auch akademische Aufgaben zu übernehmen. Studierende aus 35 afrikanischen, asiatischen, europäischen und südamerikanischen Ländern haben diese Herausforderung in den vergangenen 13 Jahren erfolgreich angenommen.


Einer von ihnen ist Pastor Prince Ossai Okeke, der ebenfalls beim Empfang ans Mikrofon trat. Heute ist er Referent für internationale Gemeinden und Vorsitzender des African Christian Council Hamburg e.V.. Er erinnerte sich an die Fachhochschule als „Zuhause, wo wir wir selbst sein konnten.“ Und mit einem Augenzwinkern auf die Gepflogenheiten afrikanischer Gemeinden: „Wir konnten singen und beten, so laut wir wollten“. Sein abschließender Appell lautete: „Führt die Partnerarbeit mit der weltweiten Kirchen weiter. Die FIT stirbt nicht, sie lebt in euch weiter.“ So ähnlich hatte es kurz zuvor Prof. Dr. em. Wilhelm Richebächer formuliert, der ebenfalls einen Blick in Vergangenheit und Zukunft warf. „Die FIT ist ein Schatz, der hätte weiter gepflegt werden müssen. Ich kann nur appellieren, die Türen zu den Ausbildungsstätten im Globalen Süden offen zu halten.“


Menschen auf einer Bühne
ymbolische Übergabe der Studiengänge an die Universität Göttingen: Im Vordergrund Prof. Dr. Jan Hermelink (links) und Prof. Dr. Andreas Kunz-Lübcke; im Hintergrund Mitarbeitende der theologischen Fakultät der Uni Göttingen. Foto: Susanne Zaulick

Was das Leben und Lernen an der FIT ausgemacht hat, wurde an diesem Tag auf verschiedenste Weise immer wieder artikuliert: Durch eine im Gebäude an die Wände gepinnte Sammlung von Zitaten ehemaliger Studierender, durch einen Beitrag von Professorin Dr. Gabriele Beckmann, aber auch durch die Aussagen von Peace Mutoka und Gionathan Lo Mascolo im Rahmen des Gottesdienstes. „Die FIT war mehr als eine Institution. Wir haben hier gelebt als interkulturelle Familie“, so die Pastorin und ehemalige Studierende aus Tansania. „Die FIT war ihrer Zeit voraus. Gott hat von diesem Ort Gebrauch gemacht, um uns einander zu schenken. Wir haben hier interkulturelle Theologie gelebt“, sagte Lo Mascolo. Er machte auch deutlich, dass „die Freude, die entsteht wenn Gott Menschen Gemeinschaft schenkt durch den Abschied hindurch und darüber hinaus trägt.“


Von der Uni Rostock war die Inhaberin des Lehrstuhls für Religionswissenschaften und Interkulturelle Theologie, Prof. Dr. Ulrike Schröder angereist, um die Verdienste der FIT für die Forschung zu würdigen. Beispielhaft nannte sie Projekte der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Tagungen, Konferenzteilnahmen, die Mitwirkung in Habilitations- und Promotionsverfahren und nicht zuletzt die Bachelor- und Masterarbeiten, in denen „wichtige und neue Fragen“ gestellt worden seien.


Oberlandeskirchenrat Dirk Stelter aus der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers, der auch Vorsitzender des Geschäftsführenden Ausschusses des ELM ist, betonte, dass der Beschluss, die FIT zu schließen, nicht aus inhaltlichen, sondern aus ökonomischen Gründen habe getroffen werden müssen. „Es hat viele Finanzierungsmodelle gegeben, die eruiert wurden, die aber nicht angewendet werden konnten.“ Umso mehr freuten sich die Landeskirchen, dass die Studiengänge der interkulturellen Theologie in Göttingen angeboten werden können und garantierten diese für die kommenden zehn Jahre.


Stellvertretend für diese Fortsetzung in Göttingen stand eine symbolische Übergabe. Der zuletzt amtierende Rektor der FIT, Prof. Dr. Andreas Kunz-Lübcke, übergab eine von fünf Leuchten an Prof. Dr. Jan Hermelink, der den Lehrstuhl für Praktische Theologie/Pastoraltheologie an der Uni Göttingen innehat. Diese fünf Leuchten, Geschenk eines Studierenden aus Pakistan, symbolisieren – je nach Interpretationsansatz - die fünf weisen Jungfrauen aus dem Evangelium oder die fünf religiösen Schriften der Weltreligionen. „Wir versprechen, dass wir die Studiengänge nicht nur hüten, sondern auch weiterentwickeln werden in eine Richtung, die in Hermannsburg schon angelegt wurde“, so Prof. Hermelink.



Text: Susanne Zaulick

CELLEHEUTE

CELLEHEUTE – die crossmediale Online-Tageszeitung

CELLE ONLINE MEDIEN GMBH

Bahnhofstraße 1-3 • 29221 Celle

Telefon 0176-14683078

BLAULICHTHEUTE
CELLE GESTERN
CELLEHEUTE TV
  • Facebook - Weiß, Kreis,
  • YouTube - Weiß, Kreis,
  • X
  • Instagram - Weiß Kreis
  • RSS

Impressum     Datenschutz     AGB

bottom of page