LACHENDORF. "Ohne die Feuerwehr stünde unser Haus nicht mehr", sagt Markus Weber (Name von der Redaktion geändert). Vor rund zwei Wochen schlug ein Blitz in das Wohnhaus des Familienvaters in Lachendorf ein. Nur dank des schnellen Eingreifens der Feuerwehr konnte die vierköpfige Familie inklusive Hund bereits am Abend wieder in ihr Haus zurückkehren. Die Familie wollte sich bei der Ortsfeuerwehr Lachendorf bedanken, doch eine Spende reichte ihnen nicht. Stattdessen wurden sie Fördermitglied. "Es kann jeden treffen. Wir wollten etwas zurückgeben. Die Feuerwehr hat einen tollen Job gemacht", sagt der Lachendorfer. Hier kann man Fördermitglied werden.
"Es kann jeden treffen. Wir wollten etwas zurückgeben."
Das war passiert: Es ist der 17. Juni. Ein Montag. Ein Gewitter zieht über Lachendorf hinweg – nicht einmal ein besonders großes. Doch ein Blitz schlägt in ein Familienhaus ein. "Ich habe den Blitz gesehen, in den Fingerspitzen gespürt. Es hat gekribbelt", erinnert sich Susanne Weber. Die elektrischen Geräte knallten durch, ein Lichtschalter flog raus. Da wussten sie es: Ein Blitz war im Haus eingeschlagen. In dem nicht-ausgebauten Teil des Dachbodens wurde das Paar schnell fündig. Ein handtellergroßes Loch prangte mitten im Dach. Was die beiden allerdings zu dem Zeitpunkt noch nicht ahnten: Das Dach brannte bereits von außen. "Meine Frau ist dann raus und hat gesehen: Das Dach qualmt."
Dann ging alles ganz schnell. Einsatzleiter Michael van der Ahe war zuerst vor Ort, dicht gefolgt von seinen Kameraden. "Die Familie hat richtig Glück gehabt", sagt der Ortsbrandmeister Michael van der Ahe. Der Blitz schlug am helllichten Tag ein, wurde sofort bemerkt und ohne Zeitverzögerung die Feuerwehr alarmiert. Nach rund eineinhalb Stunden war der Brand bereits gelöscht. Allem Anschein nach soll nicht einmal ein Wasserschaden zurückbleiben, lediglich das Dach muss an der Stelle neu gedeckt werden. Auch einige elektronische Geräte wurde ausgetauscht, Lampen wurden erneuert, der Antrieb des Garagentors ausgetauscht und ein neuer Fernseher gekauft. Viele Nachbarn im näheren Umkreis haben einen Elektroschaden.
Einsatzzahlen in Lachendorf steigen
"Alle Einsatzkräfte waren so ruhig, verständnsivoll und haben einen emotional abgeholt. Und dann sagen sie alle: Das wird schon", sagt Susanne Weber. Die Ortsfeuerwehr hatte allein im vergangenen Jahr 92 Einsätze – Tendenz steigend. Doch ein Blitzeinschlag ist nur in den seltensten Fällen dabei. Stattdessen hätten unter anderem Einsätze wie Türöffnungen zugenommen, so Michael van der Ahe.
Förderung fließt in Jugendarbeit
Umso wichtiger ist eine funktionierende Feuerwehr. Die Jugendfeuerwehr ist für viele der Einstieg in den späteren aktiven Dienst. Genau in diese Arbeit fließt auch ein Großteil der Gelder der Fördermitglieder. Zum Beispiel in die Kleidung, aber auch in gemeinsame Aktionen wie den diesjährigen Orientierungsmarsch mit den umliegenden Jugendfeuerwehren. "Von dem Geld bezahlen wir zum Beispiel Urkunden, Pokale und Verpflegung", sagt Michael van der Ahe. Jedes Kind bekommt eine Urkunde, eine Teilnahmegebühr entfällt. Außerdem werden von dem Geld Instrumente und Noten für den Musikzug gekauft, der mittlerweile über 50 Mitglieder hat.
"Wir schlafen bei Gewitter jetzt anders."
Hinzu kommen rund 80 Einsatzmitglieder und Fördermitglieder, wie nun auch die Lachendorfer Familie Weber. "Wir schlafen bei Gewitter jetzt anders. Früher hast du gedacht, dass du in deinem Haus safe bist. Jetzt denkt man anders darüber", sagt Markus Weber. Doch auch in solchen Momenten gibt es die beruhigende Gewissheit: Wenn etwas passiert, ist die Feuerwehr zur Stelle.