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Extern

Celler Hospizarbeit mit neuem Zuhause


Koordinatorin Imke von Frieling vom ambulanten Hospiz mit Inga Janßen vor dem „neuen“ Haus Guizettistraße 3. Foto: Elisabeth Dornbusch

CELLE. Seit Längerem schon wurde durch die Hospiz Celle gGmbH der Plan verfolgt, neben dem Hospizhaus in Wietzenbruch noch einen zentralen Standort für die nicht-stationäre Hospizarbeit in Celle und Umland zu schaffen – eine geeignete Adresse für den ambulanten Hospizdienst der gemeinnützigen GmbH und die Ehrenamtlichen, die sich hier engagieren. Jetzt sind die Pläne konkret: Bereits am kommenden Montag, 18. Juli, zieht Hospiz Celle ambulant von der Speicherstraße in die Guizettistraße 3.


Das 1963 erbaute dreigeschossige Gebäude, das im Erdgeschoss einst eine Praxis für Kieferorthopädie beherbergte, wurde 2019 von der Hospizstiftung Celle käuflich erworben. Corona-Pandemie und Lieferkettenunterbrechung verzögerten die nötigen Umbau- und Renovierungsarbeiten immer wieder, sodass die geplante neue Nutzung mehrfach verschoben werden musste. Doch nun kann eingezogen werden.


Im Erdgeschoss bekommen die drei hauptamtlichen Koordinatorinnen des ambulanten Hospizdienstes ihre Büros. Sie sind erste Ansprechpartner für Betroffene und Angehörige und organisieren die ambulanten Begleitungen, die gegenwärtig von rund 50 entsprechend vorbereiteten Ehrenamtlichen geleistet werden. Sie begleiten die Menschen in der Häuslichkeit, in Pflegeeinrichtungen, im Krankenhaus sowie in Einrichtungen der Behindertenhilfe, schenken ihnen und ihren Angehörigen Zeit und achtsame Begegnung.


Ein weiteres Büro erhält die Trauerarbeit. „Neben den Trauer-Angeboten für Erwachsene möchten wir die Kindertrauerarbeit weiter ausbauen. Wir haben ihr den Namen DrachenWelten gegeben und wollen in Analogie zu diesem Bild im Dachgeschoss ein „Drachen-Nest“ als Begegnungsort für trauernde Kinder von 6 bis 11 Jahren einrichten“, berichtet Inga Janßen, Geschäftsführerin der Hospiz Celle gGmbh und zugleich Vorsitzende der Hospiz-Bewegung Celle Stadt und Land e.V. . Der Verein wird, wie auch die Hospizstiftung Celle, ein Büro im Dachgeschoss erhalten.


Im 1. Stock, der rollstuhlgerecht über einen Fahrstuhl zu erreichen ist, liegt ein gut 60 Quadratmeter großer Raum, der Treffen in größerem Rahmen ermöglicht. „Wir wünschen uns, dass sich nicht nur unsere Ehrenamtlichen am neuen Standort zuhause fühlen. Wir möchten mit dem neuen Haus eine Begegnungsstätte für die Öffentlichkeit schaffen, an der sich Menschen treffen können, um sich mit den vielschichtigen Themen des letzten Lebensabschnitts, des Sterbens und der Trauer auseinanderzusetzen. Das Ziel ist, den Hospizgedanken auf allen Ebenen weiter gesellschaftlich zu verankern und voranzubringen“, sagt Janßen. Neben dem Vorbereitungskurs „Sterbende begleiten lernen“ und der Veranstaltungsreihe „Zu guter Letzt“ soll es weitere Formate geben. Gedacht wird u.a. an Vorträge, Lesungen, Workshops oder Filme zum Thema.


Einen weiteren Schwerpunkt stellt schließlich die Einwerbung von Spenden, das Fundraising dar. „Hospizarbeit ist laufend auf Spenden angewiesen. Vieles wie etwa die Einbeziehung der Angehörigen in die Begleitung oder die Trauerarbeit müssen sogar komplett über Spenden finanziert werden. Der dramatische Spendeneinbruch, mit dem alle Hospizeinrichtungen zurzeit konfrontiert werden, zeigt, wie dringlich neue Wege bei der Spendeneinwerbung sind. So können wir uns auch kleine Konzerte und andere Benefizveranstaltungen in der Guizettistraße vorstellen“, sagt Janßen. Man freue sich darauf, das Haus schrittweise mit Leben zu füllen und wachsen zu lassen.



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