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+Update+ Breite Straße – Fünkchen Hoffnung zündet: Fällung vorerst untersagt


Mit dieser Form des Parkens wird es ein Ende haben Foto: Peter Müller

CELLE. Bis gestern gab es nur noch ein Fünkchen Hoffnung für alle Befürworter des Baumerhalts in der Breiten Straße. Nun hat er tatsächlich gezündet. Die Fachaufsichtsbeschwerde der Celler Klimaplattform gegen die Untere Naturschutzbehörde (CH berichtete) hatte Erfolg.


Das niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz zitierte Vertreter des Neuen Rathauses nach Hannover. Innerhalb eines am 8.2. geführten Gespräches sei die Stadt Celle angewiesen worden, die Rodung der Lindenallee in der Breiten Straße zu unterlassen, bis eine vollständige Sachverhaltsermittlung stattgefunden hat. Eine Rodung von erhaltungswürdigen Bäumen vor dem 28.2.2023 sei somit ausgeschlossen, heißt es in dem Schreiben des Ministeriums.


Der Co-Sprecher der Celler Klimaplattform Wolfram Steinmetz hatte in seiner detaillierten Beschwerde bemängelt, dass viele Aspekte des Natur- und Klimaschutzes während der Planungsphase vernachlässigt worden seien. Beispielsweise fehlte ein Artenschutzgutachten in Gänze. Der ökologische Wert der denkmalgeschützten Allee sei im Vorfeld der geplanten Sanierungsarbeiten nicht von Fachleuten ermittelt worden und konnte somit nicht ausreichend berücksichtigt werden. Steinmetz äußerte gegenüber der Aufsichtsbehörde die Befürchtung, bei den Entscheidern hätte von vornherein ein größeres Interesse an der Park- und Verkehrsraumerweiterung bestanden als am Baumerhalt.


Die Untere Naturschutzbehörde der Stadt Celle erhielt Gelegenheit, schriftlich Stellung zu nehmen. Dieses Papier wurde vom Ministerium unter Berücksichtigung der angeführten Kritikpunkte fachlich und rechtlich geprüft und führte zum Ergebnis, die Einwände der Celler Klimaplattform seien berechtigt.


Sollte der zuständige Fachdienst Maßnahmen zur Verkehrssicherung durchführen wollen, so ist dieses erlaubt, darf aber nur nach Rücksprache mit dem Ministerium erfolgen.

Schlechte Nachrichten auch für alle Autofahrer, die den Grünstreifen der Breiten Straße dort als Parkplatz nutzen, wo keine Abstellfläche für Pkw ausgewiesen ist. Über Jahre war die Stadt nicht dagegen vorgegangen, obwohl der Wurzelbereich der Linden Schaden nahm. Nun ist damit Schluss: Das Ministerium hat die Celler Verwaltung entsprechend angewiesen.


Die Freude bei der Celler Klimaplattform und auch bei der Initiative Neuenhäusen ist riesengroß: „Wir haben Fragen gestellt, Alternativen erarbeitet, Beschwerden eingereicht, Unterschriften gesammelt und demonstriert. Die Verwaltung blieb stur und blockte die Kommunikation mit uns ab. Der Oberbürgermeister verweigerte den fachlichen Austausch zu ökologischen Fragen und verwies auf die Fachkompetenz in seinem Haus“, berichtet Wolfram Steinmetz und ergänzt: „Nun hat sich gezeigt, dass unsere Arbeit Früchte trägt.“


Sowohl die Grünen als auch "Zukunft Celle" freuen sich über die Entscheidung. Annette Schmahl für den Stadtverband und Johanna Thomsen für die Fraktion der Grünen schreiben wie folgt:


"Die Reaktion aus Hannover auf die Fachaufsichtsbeschwerde ist ein wichtiges Signal.

Man kann nicht oft genug betonen, dass hier über 50 vitale Bäume gefällt werden sollen. Städtische Intransparenz und gezielte Unwahrheiten über den weitgehend vitalen Zustand der Linden, die in der Öffentlichkeit stets als "abgängig" und "gefährdet" bezeichnet wurden, sind nun an ihre Grenzen gekommen. Über Jahre wurden die Linden durch unzureichende Pflege und parkende Autos direkt auf dem Wurzelbereich stark belastet. Die Stadtverwaltung hat diesen Zustand stets toleriert. Zudem wurde bewusst darauf verzichtet, sich mit einem alternativen Planungsentwurf auseinanderzusetzen, der neben dem Erhalt möglichst aller Linden ausreichend Stellplätze für Autos (mehr als 80) und Fahrräder (46) vorsah. Wir hoffen sehr, dass die Stadtverwaltung ihre klima- und artenschutzfeindlichen Planungen endlich stoppt, dass sie den Weg frei macht für einen Erhalt der gesamten Lindenallee und dass sie die Öffentlichkeit endlich allumfassend informiert!"


Dr. Jörg Rodenwaldt für "Zukunft Celle" teilt mit:


Nach vorliegenden Informationen hat das niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Umweltschutz die zeitnahe Rodung der Linden in der Breite Straße untersagt. Das Ministerium fordert eine vollständige Sachverhaltsermittlung. Damit hatte eine Fachaufsichtsbeschwerde der Celler Klimaplattform gegen die Untere Naturschutzbehörde Erfolg.


"Ich gratuliere der Klimaplattform zu diesem Erfolg,“ sagt Ortsbürgermeister Jörg Rodenwaldt (Zukunft Celle). „Der Ortsrat hat sich bereits Mitte des letzten Jahres einstimmig für den Erhalt der Bäume in der Breite Straße ausgesprochen.“ Obwohl der Ortsrat für das Ortsbild rechtlich zuständig ist, hat sich die Stadtverwaltung über den Beschluss hinweggesetzt. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Stadtverwaltung nun mehr um die Pflege und den Erhalt kümmert.


Seit Jahrhunderten prägen Linden mit ihren breiten, über die Straße hineinragenden Kronen das Straßenbild. Die Lindenbäume prägen das Ortsbild im Quartier und sorgen für ein auskömmliches Mikroklima."



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