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Betroffene und Interessierte informierten sich beim Lip-/Lymphödemtag



CELLE. Am Samstag fand der fünfte Lip-/Lymphtag, initiiert von der Selbsthilfegruppe Lily Turtles, statt. Die Leiterin Katja Wagner hatte ein hochkarätiges Vortragsprogramm auf die Beine gestellt. Dieses wurde auch von den Fachverbänden anerkannt und so konnten auch Ärzte, Physiotherapeuten und Sanitätshausmitarbeiterinnen aus ganz Niedersachsen auf der Veranstaltung begrüßt werden.


Schirmherrin des Tages war die Niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung Daniela Behrens. Für sie war der leitende Ministerialrat Cornelius Siewerin gekommen und überbrachte Grußworte. Die Veranstaltung setzte sich aus Fachvorträgen, einer Ausstellung der Hilfsmittelhersteller, kurzen Beiträgen zu diesen Hilfsmitteln und Bewegungseinheiten zusammen.


Dr. Marion Heck von der Lipo Clinic Hamburg wusste in ihrem Vortrag zu berichten, dass das Lipödem eine echte Frauenkrankheit ist. Denn es sind wohl die Hormone, konkret das Gelbkörperhormon oder Östrogen, das die Krankheit „triggert“ und Schübe auslösen kann. Es gibt drei Lebensphasen einer Frau, in denen die Krankheit zum Ausbruch kommen kann: Pubertät, Schwangerschaft und Menopause. Doch gerade in den Wechseljahren können offenbar Hormone durchaus hilfreich für das Wohlbefinden sein, wäre da nicht diese Krankheit. Eine Zwickmühle für betroffene Frauen, der die Gynäkologin Marion Heck auf den Grund ging. Sie ermunterte die Frauen, ihre Lebensqualität nicht der Angst vor den Hormonen zu opfern. Es gäbe Präparate, die die Krankheit kaum bis gar nicht beeinflussen. Heck wanderte sozusagen einmal durch das Sexualleben der Frau, immer mit dem Verweis auf geeignete Therapieformen.

Es war ein Tag der Praxis. Der Chirurg Dr. Axel Baumgartner von der Hanse Klinik aus Lübeck stellte die Liposuction vor und verwies auf Erfolgsgeschichten. Die Liposuction ist eine Fettabsaugung, bei der das Lipödemfett entfernt wird. Dadurch soll eine Schmerzreduzierung und größere Beweglichkeit erzielt werden. Der Gemeinsame Bundesausschuss hat hierzu eine Studie beschlossen. Diese läuft seit Februar 2021, befristet bis Ende 2026, hier können Betroffene mit einem Lipödem Stadium III als kassenärztliche Leistung operiert werden. Im Anschluss warf Dr. Anja Boos, leitende Oberärztin am Universitätsklinikum Aachen, einen Blick auf operative Verfahren beim Lymphödem. Im Anschluss ging die Expertin für Ödemtherapie Kerstin Waldvogel-Röcker (Master of Science of Physiotherapy) ganz praktisch zu Werke: Übungen aus der Entstauungstherapie zum Mitmachen, ganz speziell auf Betroffene ausgerichtet - heiter und Hunger bereitend.

Nach der Mittagspause ging es mit praxisorientierten Tipps von Frau Waldvogel-Röcker weiter. Die Teilnehmerinnen bekamen eine Minitherapie mit Musik zur Entspannung und Entstauung, denn ein ganzer Tag im Sitzen ist eine Herausforderung für Lip-/Lymphpatientinnen. So richtig Spaß und Zuversicht verbreitete dann Isabel García aus Kiel. Selbst betroffen erzählte die Autorin und Rhetorik Coachin von Dingen die ihr persönlich geholfen haben. Auf Zucker verzichten, Fasten und irgendwie immer die guten Momente sehen. Mindestens einen guten Moment hatten die Teilnehmerinnen dann auch, denn am Ende sangen Alle gemeinsam ein Lied. Ein schöner Abschluss.

Fast acht Stunden dauerte die Veranstaltung, acht Stunden gespickt mit Informationen und einem Fazit: Das Lipödem wie auch das Lymphödem sind noch lange nicht erforscht, aber niemand muss damit alleine bleiben. Es gibt Hilfsmittel und Wege das eigene Leben dennoch lebens- und liebenswert und selbstbewusst zu gestalten. Die Selbsthilfegruppe Lily Turtles trifft sich jeden 1. Mittwoch im Monat Am Sportheim 1 in Walle. Weitere Informationen unter www.lily-turtles.de





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