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Auch IHK bemerkt : "Regionaler Wirtschaft droht Rezession"


Grafik: IHKLW



LÜNEBURG/CELLE. Nach etlichen Wirtschaftsexperten bemerkt nun auch die #IHK Lüneburg Wolfsburg, die auch für die Region Celle zuständig ist, dass die Wirtschaft bedroht sei und veröffentlicht dazu den aktuellen "Konjunkturklimaindikator". "Die regionale #Wirtschaft ist alarmiert", schreibt sie in einer aktuellen Pressemitteilung und führt bereits bekannte und diskutierte Themenfelder auf. Dabei belässt es die IHK - Konkrete Lösungsvorschläge oder kreative Aktionsprogramme für ihre #Mitglieder, wie sie andernorts praktiziert werden, sucht man auch hier vergeblich, stattdessen wiederholt sie Forderungen an die #Politik. "Explodierende Energiepreise, mögliche Versorgungsengpässe bei Erdgas und Strom und die noch nicht näher bestimmten Entlastungen der Unternehmen wecken Unsicherheit und Existenzängste. Das zeigt der Konjunkturbericht der Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg (IHKLW) für den Wirtschaftsraum Nordostniedersachsen. Im dritten Quartal 2022 sinkt der Konjunkturklimaindikator, der sowohl die aktuelle geschäftliche Lage der Unternehmen als auch ihre Geschäftserwartungen abbildet, um elf Punkte auf einen aktuellen Wert von 64. Niedriger hatte er in den vergangenen zehn Jahren lediglich zu Beginn der Corona-Krise gelegen", so die IHK.

Die Preissteigerungen bei Energie, Rohstoffen und Vorprodukten beeinträchtigen das Geschäft in allen Branchen. Für 84 Prozent der #Unternehmen sind die Energie- und Rohstoffpreise das größte Geschäftsrisiko. Daher sehen sich aktuell zehn Prozent der Unternehmen zu einer Reduzierung ihrer Produktion gezwungen, während gut die Hälfte noch mit Energieeinsparmaßnahmen reagieren kann. 58 Prozent der befragten Unternehmen versuchen die gestiegenen Energiekosten an die Kunden weiterzureichen, was sich allerdings negativ auf den Absatz auswirkt. Sollte die „Notfallstufe“ im Rahmen des Notfallplan Gas festgestellt werden und die Gaslieferung an die Industrie gedrosselt werden, drohen Produktionsstilllegungen. Schon bei einer Drosselung um zehn Prozent müsste laut IHKLW-Konjunkturumfrage jeder zehnte Produktionsbetrieb stoppen.

„Die Unternehmen müssen dringend von den enormen Energiepreisen entlastet werden, um eine drohende #Rezession abzuwenden“, sagt #IHKLW-Hauptgeschäftsführer Michael Zeinert. „Die Vorschläge der Kommission Erdgas und Wärme müssen zügig umgesetzt werden, insbesondere müssen die Energiekostenzuschüsse aus dem dritten Entlastungspaket auf Branchen zusätzlich zur Industrie ausgeweitet werden. Weitere preisdämpfende Effekte müssen bei den Stromkosten erzielt werden. Hierfür sind alle kurzfristig zu reaktivierenden Kraftwerkskapazitäten ans Netz zu bringen, um im Winter eine sichere Stromversorgung gewährleisten zu können“, betont Zeinert. Gleichzeitig müssten Anstrengungen zur Energieeinsparung und Effizienzsteigerung beschleunigt werden. „Jede Kilowattstunde zählt,“ so der IHK-Chef.

In allen Wirtschaftsbereichen habe sich die Stimmung eingetrübt, am härtesten treffe es den #Einzelhandel. Der #Konjunkturklimaindikator der Branche gibt um 33 Punkte nach und erreicht aktuell einen außerordentlich niedrigen Stand von 20 Punkten. Herbe Verluste um 17 auf 67 Punkte muss auch der Großhandel einstecken. Ebenso die Dienstleistungswirtschaft, die im Branchenvergleich zwar noch am besten dasteht,deren Konjunkturklimaindikator jedoch um 19 Punkte auf einen Wert von 75 Punkten fällt. Die Stimmung in der Industrie bleibt im Herbst stabil, der Indikatorstand liegt mit 68 Punkten lediglich um zwei Punkte niedriger als im Sommer.

Die aktuelle Geschäftslage bezeichnet die Mehrheit der regionalen Wirtschaft immerhin noch als befriedigend. So beurteilen 27 Prozent der Unternehmen die eigene Situation derzeit als gut und 46 Prozent beschreiben sie als zufriedenstellend. Jedes vierte Unternehmen bezeichnet dagegen die Geschäftslage als „schlecht“. Die Geschäftserwartungen der heimischen Wirtschaft waren bereits seit Beginn des Kriegs in der Ukraine stark eingebrochen. Zum Herbst hin haben sie sich nun nochmals verschlechtert. Lediglich fünf Prozent der Unternehmen rechnen mit besseren Geschäften – dagegen befürchten fast zwei Drittel in den kommenden zwölf Monaten teilweise erhebliche geschäftliche Einbußen.

„Angesichts der energiewirtschaftlichen Krise gilt es, zusätzliche bürokratische Anforderungen abzuwenden. Die Wirtschaft braucht jetzt deutliche Entlastungen – zum Beispiel bei Berichtspflichten und durch schnellere Genehmigungsverfahren zum unbürokratischen Ausbau Erneuerbarer Energien“, sagt Zeinert.

Für die #Konjunkturumfrage Nordostniedersachsen hätten im September und Oktober 181 Betriebe aus den Landkreisen Harburg, Heidekreis, Lüneburg, Lüchow-Dannenberg, Uelzen und Celle ihre aktuelle und künftige Wirtschaftslage eingeschätzt.


Die IHK ergänzt:


Selbstverständlich setzen auch wir uns als Teil der IHK-Organisation bundesweit im Rahmen der Interessenvertretung auf politischer Ebene für Entlastungen ein. Auch in unserer Region laufen dazu Hintergrundgespräche und wir haben zahlreiche Forderungen und Vorschläge eingebracht (siehe auch die angehängte Presseinfo zu den Koalitionsverhandlungen in Niedersachsen). So hat die IHKLW-Vollversammlung Mitte Juni mit einer Resolution auf „beherzte Entscheidungen“ gedrängt und unter anderem vorgeschlagen, die Kohlekraftwerke zu reaktivieren, die Laufzeiten von Kernkraftwerken zu verlängern und auch heimische Ressourcen wie Schiefergas und Tiefengeothermie stärker zu nutzen. Außerdem unterstützen wir Unternehmen durch Fördermittelberatung und starten zusammen mit Partnern eine Beratungstour „Nachhaltig wirtschaften – Energiesicherheit planen“, mit der wir Unternehmen bei konkreten Schritten unterstützen, die jeweils sehr individuell ausfallen. Weitere Tipps, Umfrage (die wir gemeinsam mit anderen IHKs bereits vor Monaten angeschoben haben) und Informationen bündeln wir zudem auf unserer Website: ⁣Energiekrise - IHK Lüneburg-Wolfsburg


Im September hat der Deutsche Industrie- und Handelskammertag einen Zehn-Punkte-Plan auf den Weg gebracht, den wir ebenfalls unterstützen. Andreas Kirschenmann, Präsident unserer IHK Lüneburg-Wolfsburg (IHKLW) und in diesem Jahr Präsident der IHK Niedersachsen, sagte dazu: „Die wirtschaftlichen Auswirkungen in Folge des Kriegs in der Ukraine auf die Unternehmen und den gesamten Wirtschaftsstandort Deutschland greifen immer weiter um sich. Wir stehen womöglich vor der größten Krise seit dem zweiten Weltkrieg. Global gestörte Lieferketten und Rohstoffengpässe setzen unsere Unternehmen schon jetzt enorm unter Druck. Noch drastischere Herausforderungen stehen uns aufgrund der steigenden Gas- und Strompreise bevor – es droht eine Insolvenzwelle.“ Einer Prognose des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln zufolge könnten bis zum Ende kommenden Jahres bundesweit mehr als 330.000 Menschen ihren Job verlieren, sollte sich der Gaspreis im Herbst verdoppeln.


„Schon aktuell müssen Unternehmerinnen und Unternehmer fast täglich Kalkulationen über den Haufen werfen, Produktionen verschieben und mit viel Ideenreichtum nach Lösungen suchen. Dabei brauchen sie mehr denn je die Unterstützung der Politik. Wichtig sind jetzt klare Maßnahmen, um die Energiekosten für die Unternehmen zu verringern und die Versorgung sicherer zu machen“, betont Kirschenmann. „Die Wirtschaft braucht für die Dauer der Energiekrise konkrete finanzielle Hilfen, die unmittelbar bei den Betrieben ankommen.“ Dabei wäre sowohl eine Orientierung an den Corona-Hilfen als auch ein vergünstigtes Grundkontingent für Strom und Gas denkbar. Ebenso betonte Kirschenmann seinerzeit: „Die Politik muss jetzt endlich alles daransetzen, die Unternehmen deutlich von Bürokratie zu entlasten.“ Außerdem sollten die Strom- und die Energiesteuer auf Gas auf europäische Mindestsätze gesenkt werden.




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