BERLIN/CELLE. „Am Anfang waren wir Fremde, dann wurden wir Freunde und jetzt sind wir eine Familie!“ So beschreibt die 21-jährige Anna aus Italien ihre Erlebnisse in einem Workcamp des Volksbundes. Die #Jugendarbeit des #Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge sei weltweit einzigartig – und seit siebzig Jahren aktiv.
Die Kombination aus internationaler Begegnung, historisch-politischer Bildung an den authentischen Orten der Geschichte, verbunden mit gemeinsamer Arbeit und vielen Erlebnissen bringe junge Menschen meist rasch zusammen. Die intensive Auseinandersetzung mit schwierigen Themen, die Austausch über die unterschiedlichen Sichtweisen und Kulturen würden den Horizont erweitern.
38 Camps in 15 Ländern – von Georgien bis Italien Der Volksbund biete diesen Sommer 38 internationale Jugendbegegnungen in ganz Europa an. Dabei steht die deutsch-französische Freundschaft in diesem Jahr im Fokus: Zahlreiche binationale Begegnungen, darunter auch „Kidcamps“ für Teilnehmende ab elf Jahren werden angeboten. Die meisten Camps richten sich an Jugendliche ab 16 Jahren. Eine internationale Begegnung setzt sich mit den Mechanismen totalitärer Herrschaft in Deutschland und Georgien auseinander.
Gedenken und Erinnerung in der Türkei sei Thema eines deutsch-französisch-türkischen Projektes. Und ein deutsch-niederländisches Camp arbeite in Hamburg und Amsterdam zur kolonialen Vergangenheit in beiden Ländern.
Spurensuche am authentischen Ort Reisen bildet. Doch auch die internationalen Jugendbegegnungen in der Bundesrepublik böten außergewöhnliche Programme. Im Projekt „Stories of firestorm“ würden Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Coventry, Rotterdam, Dresden und Warschau in Hamburg Zeitzeugen interviewen und Kurzfilme erstellen. Die Teilnehmenden des Zeltcamp im Oderbruch, im deutsch-polnischen Grenzgebiet gehen auf die Spurensuche der Kämpfe um die Seelower Höhen und besuchen die Kriegsgräberstätte Halbe.
Die Ausschreibungen würden ständig ergänzt. Aktuelle Informationen gibt es hier: www.volksbund.de/workcamps
Vergangenheit ist nicht vergangen Niemand könne die Vergangenheit ändern, aber alle könnten aus ihr lernen. Internationalität sei für viele junge Menschen heute fast selbstverständlich, "doch in einem Workcamp entdecken sie mit ihren neuen Freundinnen und Freunden auch neue Sichtweisen auf Geschichte und Gegenwart. Mit der Pflege der Kriegsgräber erhalten sie Mahnmale für den Frieden, gleichzeitig überwinden sie sprachliche und kulturelle Grenzen", so Matthias Klein vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge Celle.
"Wenn sie gemeinsam Kriegsgräber- und Gedenkstätten besuchen und Biografien der dort Bestatteten recherchieren, erkennen sie die Folgen von Gewalt und Krieg; sie erleben Geschichte hautnah", so Klein.
Courage counts – Haltung zählt "Frieden braucht Mut und Menschen, die Haltung zeigen. Wir alle wissen, wie zerbrechlich er ist. Der Volksbund ermutigt – seit siebzig Jahren - junge Menschen, sich zu engagieren und gemeinsam für Demokratie und Frieden einzustehen. Nun erfordert die Gegenwart wieder Mut zum Engagement für Menschenrechte, Toleranz und für den Frieden. Die Workcamps zeigen, dass Geschichte mehr als Jahreszahlen und Frieden keine Selbstverständlichkeit sind", so Klein abschließend.