CELLE. Der ver.di-Ortsverein Celle erneuert seine nachdrückliche Forderung nach einer Kommunalisierung des Allgemeinen Krankenhauses (AKH) Celle. Diese Forderung werde vor dem Hintergrund des jüngsten Antrags auf einen weiteren Kredit in Höhe von 90 Millionen Euro vom Landkreis besonders dringlich, heißt es in einer Pressemitteilung.

"Das AKH Celle steht bereits mit rund 170 Millionen Euro beim Landkreis in der Kreide, und die finanzielle Unterstützung durch die öffentliche Hand für ein quasi privates Unternehmen wirft ernsthafte Fragen auf", so ver.di. "Als eine Einrichtung, die einen entscheidenden Beitrag zur Daseinsvorsorge leistet, sollte das AKH in kommunaler Hand sein, um eine angemessene und transparente Steuerung zu gewährleisten."
Susanne Bornewasser, Vorsitzende des ver.di-Ortsvereins Celle, betont: "Die aktuelle Situation, in der ein privates Unternehmen mit öffentlichen Geldern unterstützt wird, ist nicht tragbar. Das Vorhalten eines Krankenhauses ist ein elementarer Bestandteil der Daseinsvorsorge, und es ist nur konsequent, dass die Kontrolle über das AKH in die Hände der Gemeinde zurückkehrt."
Die Forderung nach Kommunalisierung unterstreiche die Notwendigkeit, dass diejenigen, die die Kosten tragen, auch das Recht haben sollten, darüber zu bestimmen, wie die Einrichtung geführt wird. Der ver.di-Ortsverein Celle appelliert an die Verantwortlichen im Landkreis und in der Politik, diese Angelegenheit ernsthaft zu prüfen und Schritte zur Überführung des AKH Celle in kommunales Eigentum zu unternehmen.
Der Landkreis Celle äußert sich zu diesen Forderungen wie folgt:
"Wie bereits allseits bekannt, ist der Träger des AKHs eine Stiftung. Der Aufsichtsrat ist überwiegend mit Vertretern des Kreistages und dem Landrat besetzt. Zudem erstattet der Vorstand des AKHs regelmäßig in den politischen Gremien des Kreistages Bericht über die Arbeit.
Von der finanziellen Unterdeckung sind ausnahmslos alle Krankenhäuser in Niedersachsen betroffen. Eine Veränderung der Betreiberstruktur würde daran nichts ändern und auch den Einfluss der Kommunalpolitik nicht erhöhen. Daher ist der Vorschlag nicht zielführend", so Pressesprecher Tore Harmening.