CELLE. Die SPD-Stadtratsfraktion hat einen Antrag eingereicht, um gekündigten Karstadt-Mitarbeitermn eine neue berufliche Perspektive bei der Stadtverwaltung in Celle zu ermöglichen. Der Antrag lautet: Der Rat der Stadt Celle beschließt, dass für Personen, welche durch die Schließung der Karstadt-Filiale in Celle ihre Arbeitsstelle verlieren werden, zum 01.08.23 Stellen als Quereinsteiger geschaffen werden. Dies sollte im Bereich der Berufsfelder Verwaltungsfachangestellter/Verwaltungsfachangestellte und oder Erzieher/Erzieherin möglich sein. Entsprechende Stellen werden im Stellenplan aufgenommen. Christoph Engelen, Mitglied der SPD-Stadtratsfraktion und Ortsbürgermeister der Blumlage/Altstadt begründet den Antrag wie folgt. „Als einer der größten Einzelhändler Deutschlands hat Galeria-Karstadt Tausende von Mitarbeitenden in verschiedenen Abteilungen und Funktionen, welche sich nun bedingt durch das laufende Insolvenzverfahren um neue Arbeitsplätze bemühen müssen, auch in Celle. Viele von ihnen sind hochqualifizierte Fachleute, die jahrelange Erfahrung und Fähigkeiten in ihren Bereichen erworben haben. Hier kommt die Idee ins Spiel, Mitarbeitenden von Galeria-Karstadt die Möglichkeit zu geben, als Quereinsteiger in die Kommunalverwaltungen einzusteigen. Es gibt viele Berufe in der Verwaltung, wie beispielsweise Verwaltungsfachangestellte oder Erzieher, die ideal für Menschen geeignet sind, die gerne mit Menschen arbeiten und eine sinnvolle Arbeit machen wollen, die das Leben der Gemeinschaft verbessert. Diese Berufe erfordern oft eine Mischung aus theoretischem Wissen und praktischen Fähigkeiten, die viele Mitarbeitende von Galleria-Karstadt bereits besitzen. Durch die Bereitstellung von Ausbildungsplätzen als Quereinsteiger (wie es bereits u.a. bei der Landeshauptstadt Hannover praktiziert wird) könnten wir ihnen die Möglichkeit geben, ihre vorhandenen Fähigkeiten und Erfahrungen in einen neuen Bereich einzubringen und so der Arbeitslosigkeit zu entkommen.
Der Fachkräftemangel in der öffentlichen Verwaltung ist ein zunehmendes Problem. Eine Möglichkeit, diesem Problem zu begegnen, ist die Einführung von Quereinstiegs-möglichkeiten wie es im Berufsfeld des Verwaltungsfachangestellten schon in vielen Kommunen in Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Studieninstitut (NSI) schon vollzogen wird. Im Erziehungsbereich gibt es die Möglichkeit von Berufsbegleitenden Ausbildungen. Der Quereinstieg ermöglicht es Personen, die bisher in einem anderen Beruf tätig waren, in die öffentliche Verwaltung einzusteigen. Dies bietet zahlreiche Vorteile: 1. Erhöhung der Personaldecke: Durch den Quereinstieg können zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Verwaltung eingestellt werden, um den Personalmangel zu mildern. 2. Erhöhung der Vielfalt: Personen mit unterschiedlichem beruflichem Hintergrund bringen unterschiedliche Erfahrungen, Kompetenzen und Perspektiven in die Verwaltung ein. Dies kann die Arbeit der Verwaltung bereichern und zu einer höheren Qualität der Dienstleistungen führen. 3. Erhöhung der Flexibilität: Da die Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger bereits Berufserfahrung haben, können sie schnell in ihren neuen Tätigkeitsbereich integriert werden. Sie können auch dazu beitragen, Engpässe in bestimmten Bereichen zu beheben. 4. Attraktivität des öffentlichen Dienstes: Der Quereinstieg kann dazu beitragen, dass der öffentliche Dienst für Personen attraktiver wird, die eine Karriereveränderung anstreben. Dies kann dazu beitragen, dass mehr qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber in die öffentliche Verwaltung kommen. Insgesamt kann dieses spezielle Angebot dazu führen den Fachkräftemangel in der öffentlichen Verwaltung zu mildern und gleichzeitig einige Personen, welche betroffen sind von der Standortschließung der Karstadt-Filiale in Celle eine neue Berufsperspektive zu geben,“ so Engelen abschließend.