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Anke Schlicht

Spazierengehen im Kollerschen Wald


Ortsbürgermeisterin Karin Abenhausen vor dem Kollerschen Wald längs der Zugbrückenstraße Foto: Peter Müller

CELLE. Spazierengehen im Kollerschen Wald war vor mehr als vier Jahren, als das Klein Hehlener Areal in ein Baugebiet umgewandelt werden sollte, ein Mittel des Protestes, der letztendlich zum Erfolg führte. Ein Kahlschlag wurde verhindert, ein späteres Gutachten ergab, dass es sich um schützenswerte Natur handelt, was aktuell festgeschrieben werden soll. Die offizielle Deklaration eines Landschaftsschutzgebietes steht an, wurde im jüngsten Umweltausschuss der Stadt verhandelt und offenbarte zum Leidwesen zahlreicher Klein Hehlener Schwachstellen.


Die heutige Ortsbürgermeisterin Karin Abenhausen gehörte damals zu den Protestlern. Aktuell berichtet die grüne Kommunalpolitikerin: „Von der Stadt gab es die Maßgabe an das beauftragte Büro von Prof. Kaiser, die Begutachtung ohne den 30 Meter tiefen Randstreifen längs der Zugbrückenstraße durchzuführen. So lautete der Auftrag.“ Dieser soll für die Bebauung freigegeben sein. „Wir kennen Baupläne von damals, die mehrgeschossige Riegelbauten vorsahen. Ein Nebeneffekt solcher Häuser bestünde darin, dass der Luftzug vom Wald her ins Stadtviertel hinein unterbrochen wäre“, berichtet Abenhausen. Ob es Absprachen von Seiten der Stadt mit dem Eigentümer gab, ist nicht bekannt. Fest steht jedoch, dass dieser Wald erworben hat, und kein Bauland. Der Diplomforstwirt und Landschaftsarchitekt, Prof. Thomas Kaiser, hatte bereits in der Umweltausschuss-Sitzung betont, dass der Eigentümer kein Recht hätte, die Stadt in die Pflicht zu nehmen. Zudem habe auch der 30 Meter tiefe und 140 Meter lange Streifen entlang der Zugbrückenstraße die Qualität eines Landschaftsschutzgebietes, die Entscheidung, ob dieses umgesetzt werde oder nicht, sei eine rein politische.


Die Grünen haben einen Antrag eingebracht, das gesamte Areal als Landschaftsschutzgebiet auszuweisen. Die Ortsbürgermeisterin ist sich nicht sicher, ob sich das Engagement von damals wiederbeleben ließe. Zunächst einmal fordert sie, dass der Zaun um den Kollerschen Wald entfernt wird. „Das Areal muss geöffnet werden, wir möchten es als Naherholungsgebiet nutzen.“ Dann könnte man dort spazieren gehen wie damals, als ein kompletter Kahlschlag verhindert wurde. Für die vielfältige Vegetation längs der Zugbrückenstraße ist dieses nicht abgewendet, der Kampf um den Kollerschen Wald könnte in eine zweite Runde gehen.

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