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„Riesenherausforderung“ - 300 ukrainische Kinder in Celler Schulen und Kitas


Grundschule Blumlage/Altstädter
Foto: Peter Müller

CELLE. Als „Riesenherausforderung“ bezeichnet der Vertreter der Rektorenkonferenz Andreas Reichert die Integration von geflüchteten ukrainischen Kindern in den Schulbetrieb im Verlauf der gestrigen Sitzung des städtischen Schulausschusses.


Die Verwaltung sprach von 705 registrierten Flüchtlingen aus der Ukraine in Celle insgesamt, davon sind 84 Kinder bis 5 Jahre alt, 94 6 bis 10 und 99 11 bis 17 Jahre. „Die Zahlen sind uns von der Ausländerstelle genannt worden, sie schwanken jedoch stetig“, erläuterte der für Schulprojekte zuständige Mitarbeiter der Stadtverwaltung Jockel Birkholz. Die Aufnahme in die Grundschulen sei kein Problem, „die Klassenstärken betragen im Schnitt unter 26 Kinder“. „Ganz anders sieht es bei den Kitas aus, die sind ausgelastet.“ Erste Stadträtin und Dezernentin für Kultur, Bildung und Soziales Susanne McDowell sagte: „Bei Kitas stoßen wir an Grenzen.“ Eine große Schwierigkeit stellt der Fachkräftemangel im Bereich der Kinderbetreuung dar.


Die Stadt weicht derzeit aus auf Spielkreise für 4- bis 6-Jährige außerhalb von Kindergärten und Kindertagesstätten, sie werden ab dem 11. April angeboten und von Frauen aus der Ukraine mit pädagogischem Hintergrund unterstützt. Eigene Räume für Mütter sind in der Planung. „Die Mütter sind sehr an Deutschkursen interessiert“, berichtete Birkholz. Susanne McDowell kündigte an, die Betreuung der geflüchteten Menschen werde auch auf die Stadtteile ausgedehnt werden: „Wir haben zu Beginn die Ortsbürgermeister und Ortsbürgermeisterinnen angeschrieben und nach Räumlichkeiten gefragt. Der Rücklauf ist da. Das Ganze kommt langsam ins Wachsen.“


Ausschuss-Mitglied Viktoria Künstler (Grüne) machte darauf aufmerksam, dass die ukrainischen Grundschulkinder nicht in lateinischer Schrift alphabetisiert worden seien und fragte nach den Planungen im Hinblick auf Sprachlernklassen. „Diese laufen aus“, antwortete die Vertreterin der Landesschulbehörde Kerstin Carstensen. Es gebe in Celle ein Sprachbildungszentrum, dort seien 2 Fachkräfte tätig, die von den Schulen angefordert werden könnten. „In einem Schnellfortbildungskurs vermitteln sie, wie man Kinder alphabetisiert“, sagte Carstensen. Zudem bestehe die Möglichkeit, Gelder für Sprachförderstunden zu beantragen, die die Bildungseinrichtungen auf Basis eigener Konzepte verwenden könnten.


Viktoria Künstler machte deutlich, welche Herausforderung die Beschulung der ukrainischen Schüler darstelle. „Das ist auch eine Zeitfrage“, betonte sie. Andreas Reichert bestätigte ihre Argumentation, er steht in seiner Eigenschaft als Mitglied der Rektorenkonferenz in regelmäßigem Austausch mit Schulen und vernimmt ähnliche Signale.


„Ich nehme eine außergewöhnliche Belastung wahr“, sagte auch Jockel Birkholz im Zuge seines Referates zum Stand der Umbautätigkeiten in der Folge der Neuordnung der Celler Grundschullandschaft. Der Zeitplan der Blumläger/Altstädter Schule sei nicht einzuhalten.



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