Museumsdorf geplant: Wie historisches „Tsellis“ wieder auferstehen soll
- Stefan Kübler
- 13. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 14. Okt.

CELLE. Wie es vor 800 Jahren in Altencelle ausgesehen hat, soll bald hautnah erlebbar gemacht werden. Im Neuen Rathaus in Celle wird laut über die Errichtung eines Museumsdorfs am historisch belegten Standort der mittelalterlichen Siedlung „Tsellis“ nachgedacht. Das Freilichtmuseum soll nicht nur der Unterhaltung dienen, sondern vor allem auch Wissen vermitteln.
„Ich fand es bitter, dass da nichts draus gemacht wird.“
„Das ist ein herausragendes Projekt für die Stadt Celle“, sagt Oberbürgermeister Dr. Jörg Nigge. Im Gespräch mit CelleHeute wird deutlich, dass es sich für ihn um ein Herzensprojekt handelt. Auf das Thema gestoßen sei er, als vor einigen Jahren im Zuge der Vorbereitungen für die Ostumgehung archäologische Ausgrabungen im Bereich zwischen Apfelweg und Getrudenkirche in Altencelle stattgefunden haben. Es sei sogar eine alte Straße entdeckt, hinterher aber alles wieder zugeschüttet worden. „Ich fand es bitter, dass da nichts draus gemacht wird“, so Jörg Nigge. Das soll sich in ein paar Jahren ändern.
Entstehung des Museumsdorfes schrittweise erlebbar machen
Bis ein fertiges Museumsdorf steht, soll zunächst schrittweise und „hemdsärmelig“ vorgegangen werden. Geplant ist irgendwann die Wiederaufnahme von archäologischen Ausgrabungen, die von Besucherinnen und Besuchern dann bereits beobachtet werden können. Ausgehend von der mittelalterlichen Straße sollen nach und nach weitere Strukturen wie Gebäudegrundrisse und Brunnen freigelegt werden. So sollen nicht nur wissenschaftliches Arbeiten hautnah erlebbar gemacht, sondern auch die Entstehung einer mittelalterlichen Siedlung nachvollzogen werden können.

Der Standort ist für Jörg Nigge von großer Bedeutung. Man wolle nicht einfach irgendwo ein fertiges Museumsdorf hinstellen, sondern genau an den Ort im heutigen Altencelle, wo „Tsellis“ einst stand. Bei der Ausgestaltung der Freiluftausstellung wolle die Stadt eng mit der Fördergemeinschaft Historisches Altencelle (FHA) zusammenarbeiten.
Augmented Reality soll Zeitreise ermöglichen
Digitale Medien sollen das Museumsangebot später erweitern. „Wir denken dabei an Augmented Reality“, erläutert Heiko Ziegenbein, Fachbereichsleiter für Stadtplanung, Bauen und Umwelt. Über eine App oder eine Webseite sollen Animationen bereitgestellt werden, mit denen die Besucherinnen und Besucher in vergangene Zeiten eintauchen können. Auf dem Live-Handybild soll dann gezeigt werden, wie es an der Stelle zur Zeit von „Tsellis“ genau ausgesehen hat. Dazu sollen Audioinhalte und Stelen mit QR-Codes kommen.
Als erster Schritt ist für Sommer 2026 ein Rundweg mit Informationstafeln geplant. Bis zum Start des neuen Freilichtmuseums soll es dann noch fünf bis sieben Jahre dauern. „Das wird schön“, ist sich Jörg Nigge sicher.














