Kirchenmusik in der Reformierten Kirche Celle
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CELLE. „Der Mensch lebt und bestehet nur eine kleine Zeit.“ Diese Worte von Matthias Claudius, vertont in einer großartigen doppelchörigen Motette, liegen noch auf dem Tisch des Hotelzimmers, in dem Max Reger (1873 - 1916) am 11. Mai 1916 tot aufgefunden wird. Den Vorabend hat der Komponist mit der Korrektur seiner „Acht geistlichen Gesänge“ opus 138 verbracht, deren einleitende Krönung die Claudius-Motette bildet. Fast schon jenseitig ist die Schlichtheit, zu der Reger in diesen ergreifenden Stücken zurückfindet.
„Steh auf“ (zum Leben)! Dies ist das Leitmotiv der beiden Motetten samt Schlusschoral, die der Celler Kirchenmusiker und Komponist Klaus-Hermann Anschütz (* 1959) 2001 in überaus anschaulicher Weise komponiert. Ein durchaus erotisches Wechselspiel aus dem Hohelied der Liebe („Horch mein Geliebter“) und die Auferstehungsgeschichte
„Jesus und die Tochter des Jairus“ aus dem Markusevangelium werden zu einer klugen und sinnlichen Meditation über die Kraft der Liebe, die zum Leben erweckt, kombiniert. Die Aufführung beider Werke am Sonntag, den 16.11.2025 um 17.00 Uhr in der Reformierten Kirche Celle (Hannoversche Straße 61) durch den Celler Medek-Chor unter der Leitung von Michael Voigt mit Martin Pfister (Klarinette) und Meike Lottmann (Violoncello) gewinnt durch die Mitwirkung des Komponisten im Chor und eine kurze Werkeinführung in besonderer Weise an Authentizität. Einen virtuos-lyrischen Kontrapunkt bildet die Sonate a-Moll opus 36 für Violoncello und Klavier von Edvard Grieg (1843 - 1907). Grieg zitiert in diesem Werk seinen eigenen Trauermarsch sowie ein Thema aus seiner Bühnenmusik „Sigurd Jorsalfar“. Der Eintritt zu diesem Konzert ist frei.
Text: Michael Voigt














