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IGS und Ernestinum werden baulich erweitert


Foto: Peter Müller

CELLE. Im Wahlkampfmodus präsentierten sich einige Kommunalpolitiker kurz vor der niedersächsischen Landtagswahl. Ein Redner nach dem anderen meldete sich während der jüngsten Kreistagssitzung zu Wort bei Themen, die zur Genüge in den Ausschüssen vorbesprochen und deren inhaltliche Spielräume intensiv ausgelotet worden waren. So geschehen bei der Frage, wie das schwierige räumliche Miteinander von Ernestinum und Integrierter Gesamtschule (IGS) in den maroden Gebäuden des Schulzentrums Burgstraße entflechtet werden kann.


Bereits im März beschloss der Kreistag einen Erweiterungsbau mit eigenem Eingang, Verwaltungstrakt und Lehrerzimmer für das Gymnasium Ernestinum auf dem Areal Burgstraße. Nun steht nach Mehrheitsbeschluss in der jüngsten Sitzung fest, dass auch die Gesamtschule einen solchen Anbau bekommt, so dass sich das Schulgelände Burgstraße in drei Teile gliedern wird: Ernestinum, IGS, gemeinsames Forum und gemeinsam genutzte Fachunterrichtsräume. Bisher muss die Gesamtschule auf zwei weit voneinander entfernte Standorte zurückgreifen: In den Räumlichkeiten an der Burgstraße können lediglich die Jahrgänge 5 bis 8 beschult werden, ab Klasse 9 werden die Jugendlichen in der früheren Berufsbildenden Schule in der Bahnhofstraße unterrichtet. Eine unzufriedenstellende Situation, die durch die aktuelle Entscheidung aufgelöst wird, allerdings mit unbekanntem Zeitplan. „Die Umsetzung soll erst erfolgen, wenn sich die durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg verursachte Krisensituation in der Bauwirtschaft mit ihren derzeitigen Preissteigerungen wieder normalisiert hat“, heißt es von Seiten der Landkreis-Verwaltung. Nach derzeitigem Stand werden die Kosten für den IGS-Erweiterungsbau auf 19,2 Mio Euro geschätzt, für das Ernestinum werden ca. 14 Mio Euro aufgewendet werden müssen.


Angesichts von sechs Varianten, die vom Neubau des Ernestinums an einem neuen Standort oder auf dem Gelände Burgstraße bis zu dessen Umzug in die frühere Berufsbildende Schule in der Bahnhofstraße unterschiedliche Szenarien im Vorfeld ausführlich durchgespielt und kalkuliert hatten, überraschte der Vorschlag der CDU-Fraktion gemeinsam mit den Unabhängigen (UB), die Entscheidung zu vertagen. „Der Haushalt 2023 steht jetzt schon mit 20 Mio im Minus“, nannte Torsten Harms (CDU) als Begründung und brachte ein weiteres, komplett neues Szenario ins Spiel, wonach geprüft werden sollte, ob die IGS nicht ein neues Gebäude an einem Standort nördlich der Aller erhalten könnte. „Eventuell kann man ein leeres Grundstück an der Hohen Wende miteinbeziehen.“ Der Redebeitrag löste heftige Kritik aus. „Das ist ein Wolkenkuckucksheim, die Umsetzung eines solchen Planes würde mindestens ein Jahrzehnt dauern, die Verwaltung hat doch dargestellt, wie schwierig es ist, Grundstücke zu bekommen“, sagte Max Schmidt (SPD). Als unanständig bezeichnete Charles Sievers (FDP) das von Harms vorgetragene Ansinnen: „Mir geht es um das Ernestinum. Sie wollen dessen Leiden verlängern.“


Der Landkreis hatte in seiner Vorlage begründet, weshalb die Neubauvariante Ernestinum nicht in Betracht käme: Die vorhandenen Strukturen (Sportstätten, Mensa, Forum) würden nicht ausreichend genutzt, die gebotene Nachhaltigkeit im Umgang mit Flächen und Neuversiegelung würde nicht eingehalten, die Standortfrage sei noch ungewiss, die Kostensteigerungen bei anderen laufenden Schulbauprojekten seien enorm, daraus ließe sich ableiten, dass ein Neubau sehr hohe finanzielle Mittel binden würde.


Die Mehrheit der Kreistagsmitglieder folgte der Argumentation und votierte dafür, dass sowohl die IGS als auch das Ernestinum einen Anbau erhalten. Die CDU enthielt sich, fünf Personen stimmten dagegen.

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