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"Ich will noch einmal durchstarten" - Ingo Schreiber übergibt den Fürstenhof

CELLE. Gastgeber bis zum letzten Tag: jeden einzelnen Gast begrüßte Fürstenhof-Hoteldirektor Ingo Schreiber nicht nur per Handschlag, sondern namentlich in seiner Abschiedsrede. Nach 17 Jahren zieht es ihn zu neuen Aufgaben und er übergab gestern die Leitung an ein "Eigengewächs" des Hauses, Bryan Johnston.


Fotos: Peter Müller

"Es ist und bleibt mein Traumjob, aber ich möchte mit 55 Jahren einfach nochmal durchstarten", verriet Schreiber. Rund 90 handverlesene Gäste durften dabei sein, als Schreiber seine Emotionen nicht zurückhalten konnte, besonders in dem Moment, als er sich für seine zuverlässige "rechte Hand" Manon Wiesner bedankte. Jedem Gast widmete der Hotelier einige persönliche Worte und es wurde deutlich, dass sie eben nicht nur Kunden oder Geschäftspartner waren, sondern Freunde, die dem Kölner in dieser langen Zeit die Treue gehalten haben. Er kannte das Unternehmen wie kein zweiter und musste beinahe alle Zahlen, die Geschäftsführer Andreas Schmitt in seinem Grußwort nannte, korrigieren - meist nach oben hin, ob Gästezahl bei der von ihm mit CZ-Verlagsleiter Carsten Wießner initiierten "Charity Gala" der Round Tabler oder der Bewirtung von 2000 Gästen bei den legendären "Vespa-Days" 2017 in Celle. Schmitt habe sich danach gleich eine Vespa gekauft, sie nach einem Sturz dann aber doch "schnell wieder veräußert".



Auch Frank Marrenbach, Geschäftsführer der Althohff-Gruppe, zu der der Fürstenhof gehört, bedauert das Ausscheiden Schreibers, betonte aber die Freude auf seinen Nachfolger: "Mir geht immer das Herz auf, wenn junge Kollegen in diese Position aufrücken. In den elf Jahren, die Sie hier sind, hatten Sie mit Ingo Schreiber einen guten Mentor und ich bin überzeugt, dass Sie das Haus gut weiterführen werden."


"Ein echter Botschafter Celles"

Oberbürgermeister Dr. Jörg Nigge ließ sich "erwartungsgemäß" erneut vertreten, dieses Mal von Bürgermeisterin Iris Fiss. "Damenbesuch ist mir ohnehin viel lieber", verriet Schreiber schlagfertig. "Sie waren ein echter Botschafter Celles, der die Vorzüge unserer Region verkörpert und gelebt hat wie wenige. Sie mögen den Charme und die Atmosphäre unserer Stadt und Region und die Menschen, die hier leben. Das hat man gemerkt, das hat Sie authentisch gemacht und zu einem dieser 'Celler Gesichter' werden lassen, dass fehlen wird", betonte Fiss und versicherte: "In Celle werden Sie immer gute Freunde, ein gutes Essen und ein gemachtes Bett im Fürstenhof vorfinden." Schreiber, immer Gastgeber, immer höflich und loyal, aber auch ein Mann der klaren Worte. Schönreden ist nicht seine Sache, sondern Dinge benennen, auch als Mitglied des Wirtschaftsclubs, wie er u.a. in der CHTV-Sendung "auf ein Wort" bewies. Als erklärter Gegner der sozialen Medien ("sie schaden der Gesellschaft") steht er neuen Medien an sich dennoch offen gegenüber - so initiierte er gemeinsam mit CELLEHEUTE die Sendereihe "Frühstück mit Fehlhaber", einem Format mit lokalen Entscheidungsträgern, oder auch mal dem Mentalmagier Thorsten Havener.



Ingo Schreiber wurde zwei Monate nach der Übernahme des Hotels im Februar 2005 aus Berlin abgeworben, nach vorherigen Stationen in Köln, Dubai, Edinburgh - mitten in einer Krise, als der Fürstenhof nach längerer Insolvenz Fünf-Sterne-Standards nicht mehr erfüllte. "Seitdem ist Renovierung ein Dauerthema - eigentlich hat sich das 17 Jahre durchgezogen", weiß Schmitt. Schon ein Jahr später landete das "Palio" mit 16 Punkten im Gastronomiereiseführer Gault Millau. Außerdem übernahm er die Leitung der damals defizitären Congress Union - "Wenn man vertrauliche Gespräche führen wollte, sollte man einfach in die dortige Kneipe gehen. Da war sonst niemand", erinnert sich Schmitt scherzhaft. Aus den damaligen 40000 Euro Jahresumsatz seien es im "Thaer's" heute nun 1,1 Mio. geworden. Die Union an sich hat sich auch für seine "Ü30-Partys" überregional empfohlen, die im November eine Neuauflage erfahren soll.


"Nachhaltigkeit gibt es nicht umsonst"

Nicht nur die Gastronomie, auch das Thema Nachhaltigkeit stand bei Ingo Schreiber oben an - und bei allen Lobeshymnen und Dankesworten ist genau dieses Thema eins, das ihm "weniger gefallen" hat. Bereits vor 15 Jahren ließ er nach anfänglichen Zweifeln aus Politik und Wirtschaft Photovoltaik-Anlagen aufs Dach der Congress Union installieren, dem ersten öffentlichen Gebäude Celles überhaupt und sein Unternehmen werde regelmäßig zertifiziert. Mit Blick auf die heutige Krise hätte er sich gewünscht, "Ich finde es unheimlich doof, dass wir auf der Welt so lange gebraucht hat, das zu kapieren, was Nachhaltigkeit bedeutet. und jetzt haben wir den Salat. Auch in Celle war die Zertifizierung holprig - aber Nachhaltigkeit gibt es nicht umsonst."




"Mit Schreiber verlieren wir den besten Hotelchef der Althoff-Gruppe, und ich kann Ihnen das auch beweisen", so Schmitt anerkennend. In der firmeninterne Mitarbeiter-Umfrage belege der Fürstenhof stets die Nr. 1. Auch dieses Erbe gilt es nun für Bryan Johnston fortzuführen. Der 34-jährige frisch gebackene Familienvater hat Schreiber bereits seit zwei Jahren als Stellvertreter unterstützt.


Schreiber wird künftig die Unternehmerdynastie Brenninkmeijer an ihrem Stammsitz in Mettingen unterstützen. Die Großfamilie, der u.a. das Textilunternehmen C&A gehört, zählt mit einem geschätzten Vermögen von mehr als 25 Milliarden Euro zu den reichsten Familien Europas. Aber auch das weiß Schreiber nicht nur durch eigene Schicksalsschläge: "Geld ist nicht alles."

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