"Hurra, WIR leben noch"
- Audrey-Lynn Struck

- 6. März 2022
- 3 Min. Lesezeit

CELLE. "Celle steht auf" demonstrierte auch am gestrigen Samstag wieder gegen die Corona-Maßnahmen. Bei der Kundgebung hielt Reinhart Thomas die folgende Ansprache, die wir hier unkommentiert und unzensiert wiedergeben: "Ihr Lieben hier ringsum, Ihr Getreuen im Widerstand gegen den Wahnsinn!
Wir leben in den „wilden Zwanzigern“ dieses neuen Jahrhunderts, in denen die Zivilisation, wie wir sie noch kannten, zerbrochen ist. „Die wilden Fünfziger“ ist ein deutscher Spielfilm aus dem Jahr 1983. Der Film entstand nach dem Roman „Hurra, wir leben noch“ von Johannes Mario Simmel von 1978. Dessen Leitmotive waren die Relativierung von Gut und Böse und der Pazifismus. Den Titelsong „Hurra, wir leben noch“ sang Milva. Daraus zitiere ich zunächst einige Zeilen, über die ich später reflektiere:
„Wie stark ist der Mensch? Wieviel Ängste, wieviel Druck kann er ertragen? Was mussten wir nicht alles übersteh'n? Was ließen wir nicht über uns ergeh'n? Der blaue Fleck auf uns'rer Seele geht schon wieder weg. Nach jeder Ebbe kommt auch eine Flut. Gibt uns denn dies Gefühl nicht neuen Mut und Zuversicht? In der Not hilft weder Zorn noch Lamentieren. Wer aus lauter Wut verzagt und nichts mehr tut, der wird verlieren. Was mussten wir nicht alles übersteh'n? Der Kelch ging noch einmal an uns vorbei. Nach all dem Dunkel seh'n wir wieder Licht.“
Dieses Lied verströmt in Musik und Text letztlich Optimismus: Hurra, wir leben noch. Das ist erstaunlich. Denn seit 75 Jahren tanzen wir auf dem Vulkan des Kalten Krieges. Der Kalte Krieg kann jederzeit zu einem heißen Krieg mutieren. Das erleben wir gerade jetzt in Europa. Wird der Kelch des Kriegsleides dieses Mal an uns vorbeigehen? Oder wird - erneut - der Irrsinn eskalieren? Wenn der Krieg eskaliert, werden alle Waffenregister gezogen werden. Ein Atomkrieg wird das Leben, mindestens wie wir es kennen, auslöschen. Trotzdem spielen die Mächtigen dieser Erde mit dem Feuer wie Struwwelpeter, - und wir spielen das Spiel mit, bei dem alle Menschen nur verlieren können.
An uns Bundesdeutschen ist der Kelch bislang vorübergegangen - an anderen Ländern, an anderen Menschen nicht. Hurra, WIR leben noch. Und die Kapelle auf der Titanic spielt dazu. Seit 1945 verging weltweit kein Tag ohne Krieg. Seit 1945 fielen mehr als 40 Millionen Menschen diversen Kriegen zum Opfer. Doch: Hurra, WIR leben noch. Aber die Frage ist: Wie lange wird es noch gut gehen? Und: Was ist das für ein Leben? Wie wird es morgen sein? Doch - in Milvas Worten: Wir verzagen nicht, weder aus lauter Wut, noch aus Angst. Wir lamentieren nicht, weil das nichts ändert. Dennoch: Der Kelch wird jedoch nicht an uns vorübergehen, ob wir still halten, uns ducken oder Hurra schreien. Wieviel Druck und wie viele Ängste können wir Menschen ertragen?
Die „Corona“-Propaganda war die Ouvertüre zur Kriegspropaganda. Hurra, wir leben noch. Hurra, wir schreien schon wieder - nach Vergeltung. Hurra, wir leben schon heute in einer Diktatur. Bald werden wir die Maske über Augen und Ohren tragen, damit uns Hören und Sehen vergehen. Bald sitzt uns wieder der Stahlhelm tief in der Stirn - über dem Hirn. Hurra, wir leben noch und marschieren in den kollektiven Untergang. Frieden ist nur zu schaffen ohne Waffen. Wann wird man das versteh’n? Wird man das je versteh’n?
Das erinnert mich an Marlene Dietrich. Sie sang 1962 ein Antikriegslied von Pete Seeger mit einem deutschen Text „Sag mir wo die Blumen sind“: „Sag mir wo die Blumen sind! Wo sind sie geblieben? Sag mir wo die Blumen sind! Was ist geschehen? Sag mir wo die Blumen sind, Mädchen pflückten sie geschwind. Wann wird man je verstehen, Wann wird man je verstehen?“
Heute müsste sie singen: „Sag mir, wo Dichter und Denker sind! Wo sind sie geblieben? Sag mir, wo ich die Freiheit find‘! Was ist geschehen? Sag mir, wo unsre Rechte sind! Faschisten kassierten sie geschwind. Wie konnte das geschehen? Wann wird man je verstehen?“ Es ist höchste Zeit zu verstehen. Jetzt! Hurra, WIR denken noch! Jene Leute, die uns Freiheitskämpfern des Hasses und der Hetze bezichtigen, verbreiten Hass und Hetze in einem Maße, wie Landwirte ihre Felder güllen. Jene Leute, die unsere Freiheiten im Hochsicherheitstrakt aufbahren, nehmen sich die Freiheit, unter den Menschen Russenhass zu schüren und das Volk gegen Russland aufzuhetzen und alle Menschen auszugrenzen, die irgendwie russisch sind.
Jene Leute, die ein Erkältungsvirus zum Killervirus kürten und ihm den Krieg erklärten, bekriegen tatsächlich uns mit sogenannten Corona-Maßnahmen. Gerade jetzt mutiert die unsägliche „Corona-Psychose“ zur Kriegspsychose. Wann wird man je verstehen? - Wird man je verstehen? Aber WIR stehen hier, weil wir verstehen. WIR stehen auf, weil wir verstanden haben. Hurra, WIR denken noch, also leben wir noch! Uns kennzeichnet nicht die Wut, sondern der Zorn. Uns beflügelt nicht der Zorn, sondern unser Mut. WIR sind MUT-Bürger. Wir fordern mutig und unerschütterlich: Frieden, Freiheit, Menschlichkeit! Das werden wir tun, solange wir leben. HURRA! - Und Dank fürs Zuhören."














