HERMANNSBURG. Rund 50 Menschen versammelten sich am 8. Dezember 2024 in Hermannsburg zur Mahnwache „Stolperstein putzen“, um an die Opfer des Nationalsozialismus zu erinnern. Die vom Bündnis Südheide.info organisierte Veranstaltung richtete sich gegen das Vergessen und setzte ein Zeichen für Demokratie, Weltoffenheit und Zivilcourage.
Die Stolpersteine vor Ort, gewidmet Agnes Timme und Irmgard Ruschenbusch, mahnen an die Schicksale der Menschen, die während der NS-Zeit verfolgt und ermordet wurden. Wilfried Manneke, Sprecher des Netzwerks Südheide gegen Rechtsextremismus, erklärte: „Das Bewusstsein für die Vergangenheit begründet die Notwendigkeit eines gemeinsamen und öffentlichen Eintretens für Demokratie.“
Mit der symbolischen Reinigung der Stolpersteine setzten die Teilnehmenden ein sichtbares Zeichen gegen das Vergessen. Die Historikerin Dr. Alexandra Wenck ergänzte, dass die Stolpersteine nicht nur zum Gedenken, sondern auch zur Auseinandersetzung mit der Geschichte anregen sollen: „Man stolpert mit dem Kopf und mit dem Herzen.“ Damit werde verdeutlicht, dass die Verbrechen des Nationalsozialismus Spuren hinterlassen haben – auch vor der eigenen Haustür.
Text: Johanne Gerlach