HERMANNSBURG. tellung beziehen, Argumente nennen, Kritik vortragen und fair streiten – das Debattieren will gelernt sein. Bei „Jugend debattiert“ trainieren Schülerinnen und Schüler diese Kunst auf besonders intensive Weise. Am Christian-Gymnasium Hermannsburg (CGH) hat kürzlich der erste Schulwettbewerb stattgefunden, eine Ausweitung des Angebots ist vorgesehen.
Die Unterrichtseinheit „Jugend debattiert“ wurde von den Lehrkräften Mareike Misselhorn und Robert Wehr im Politik-Wirtschaftsunterricht in den Klassen 9a, 9b und 9c parallel durchgeführt. „Ziel ist es, grundlegende Fähigkeiten des Debattierens schrittweise zu entwickeln: Fragen stellen, zuhören, Streitpunkte benennen“, so Misselhorn, die als Schulkoordinatorin eine spezielle Schulung besucht hatte, um die geforderten Inhalte und Strukturen dem Format entsprechend in der Schule umzusetzen. „Es geht um Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft.“ Die Positionen, die die Jugendlichen bei Themen wie etwa „Soll die Benotung des Sportunterrichts abgeschafft werden?“ oder „Sollen Mobiltelefone auf dem Schulgelände verboten werden?“ vertreten, werden den jeweiligen Teams zugelost. Anschließend bereiten diese sich inhaltlich vor. Die eigentliche Debatte besteht aus einem zeitlich genau definierten Ablauf von Eröffnungsrede, freier Aussprache und Schlussrede. Das Verhalten der Teilnehmenden während dieser Phasen wird von einer Jury bewertet, das aus Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern besteht.
Dem Schulentscheid am CGH waren Klassenentscheide vorausgegangen, die ebenfalls von „gemischten“ Juries begleitet wurden. Ins Finale schafften es schlussendlich Levke Völker, Felicia Singleton, Helena Schneider und Pascal Schwab. Als Sieger:innen sind Levke und Pascal aus dem Wettbewerb hervorgegangen. „ Die Unterrichtseinheit und der Schulwettbewerb als Ziel waren in diesem Schuljahr ein wichtiger Testlauf, aus dem Robert Wehr und ich mit sehr guten Erfahrungen herausgehen“, so Misselhorn“, „und auch die Rückmeldungen aus der Schülerschaft war durchweg positiv. Wir können uns gut vorstellen, diese Einheit fest in den 9. Jahrgang zu integrieren.“ Somit werde es auch im nächsten Jahr in der Mittelstufe mit „Jugend debattiert“ weitergehen und darüber hinaus solle eine Ausweitung auf die Oberstufe erfolgen, um sich künftig auch für Regionalwettbewerbe qualifizieren zu können. Eine Arbeitsgemeinschaft diskussionsfreudiger Jugendlicher rundet das Angebot am CGH ab.
Text: Sebastian Salie
