Hermannsburg erhält neue soziale Mitte
- Anke Schlicht
- 8. Juni 2023
- 2 Min. Lesezeit

HERMANNSBURG. Wer dieser Tage die Hermannsburger Harmsstraße entlangfährt oder -geht und sich fragt, was ist da los? Vorne blühen die Rosen in einem neu gestalteten Senkgarten aus Natursteinen, hier sieht alles schon fertig aus, und dahinter befindet sich eine Baustelle.
Bei der gestrigen Grundsteinlegung gab es Antworten: Die Bürgermeisterin der Gemeinde Südheide, Katharina Ebeling, und Architekt Hubertus von Bothmer informierten die zahlreichen Gäste aus Politik, Kultur und Gesellschaft. „Es wird tatsächlich etwas Neuartiges, etwas, das es so in der Gemeinde Südheide noch nicht gegeben hat, entstehen“, beschrieb die Verwaltungschefin zum Auftakt die neue Familien- und Begegnungsstätte. Die Initiative für eine solche Einrichtung kam aus den Reihen der Hermannsburger Bürger, die bereits im Jahr 2014 einen zentralen Ort anregten, in dem vielfältige Aktivitäten generationenübergreifend zusammengeführt werden sollten.
Räumlich fand man ihn in der Bücherei mit Heimatmuseum. „Wir ertüchtigen ein Bestandsgebäude aus dem Jahr 1980 und erweitern es um einen vorgelagerten Anbau“, erläutert Ebeling. Das bisherige Jugendzentrum, das sich an dieser Stelle befand, wurde abgerissen, die Jugendarbeit wird unter dem Dach der neuen Familien- und Begegnungsstätte fortgeführt werden. Bibliothek und Heimatmuseum sind derzeit ausgelagert, ziehen aber wieder ein. „Die Räume werden umgestaltet, so dass sie multifunktional werden“, erklärt von Bothmer, der gemeinsam mit Moritz Hübner das Projekt umsetzt. „Etwas Anderes und Mutiges“, wird es seinen Worten nach architektonisch geben. Der Eingang werde vorverlegt in einen aus Holz und Gals bestehenden neuen Gebäudeteil.“ Neue Wegeverbindungen werden geschaffen. „Das Heimatmuseum wird man gleich beim Reinkommen durch den zentralen Eingang sehen.“ Die Pultdächer werden begrünt, eine Photovoltaikanlage werde auf dem Bestandsdach installiert und natürlich eine Wärmepumpe integriert. Darüber hinaus wird das Zentrum eine öffentliche Toilette beherbergen.
Das inhaltliche Konzept für die multifunktionale Einrichtung, die Jugendliche, Senioren, Geflüchtete, Familien und Menschen mit Behinderungen ansprechen soll, wurde auf breiter Basis erarbeitet. „Damit haben wir dann die Fördergelder akquiriert“, berichtet die Bürgermeisterin. Diese werden bereitgestellt aus dem Programm „Lebendige Zentren – Erhalt und Entwicklung der Stadt- und Ortskerne“ der Städtebauförderung. Die Investitionssumme beträgt 3,9 Mio Euro.
Sowohl die Ausführungen von Katharina Ebeling als auch die Worte von Hubertus von Bothmer machen neugierig auf das Ergebnis, das im Frühjahr 2024 erwartet werden kann. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wird dann auch das Geheimnis gelüftet werden um die verpackte Stele inmitten des Naturstein-Senkgartens, der Teil der Außerplanung unter Federführung von Alexander Schrader ist. Einen kleinen Hinweis, was sich dahinter verbirgt, gibt die Bürgermeisterin in ihrer Ansprache, in der sie auch zwei Schüler des Christian-Gymnasiums begrüßt. Sie haben einen Geschichtswettbewerb auf Landesebene gewonnen. „Die Geschichte wird in der Info-Stele abgespielt werden“, sagt Frau Ebeling und ergänzt etwas, das für das Projekt der Familien- und Begegnungsstätte insgesamt gilt: „Seien Sie gespannt!“