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Erste Mauersegler auf dem Weg in ihr Winterquartier


CELLE. Die derzeit vorherrschenden herbstlichen Temperaturen wecken nicht nur in uns Menschen die Sehnsucht nach Sommer und Sonne. Die ersten gefiederten Sommergäste machen sich bereits auf den Weg in ihre warmen Überwinterungsquartiere.

„In den letzten Tagen konnten wir vielerorts beobachten, dass sich die Mauersegler auf den Weg in ihre Winterquartiere gemacht haben“, berichtet Andrea Pohlen von der NABU-Regionalgeschäftsstelle Heide-Wendland. Dies sei aber keine ungewöhnliche Beobachtung, die der Wetterlage zu verschulden ist. „Anfang August sind die Flugakrobaten meist wie auf Knopfdruck vom Erdboden verschluckt. Dann reisen sie in ihre Winterquartiere in Südafrika“, fügt Pohlen hinzu. Sie haben in den nächsten Wochen einen langen Weg vor sich, der sie über die Iberische Halbinsel nach Nordwestafrika führt. Von dort aus geht es entlang der Atlantikküste oder direkt über die Sahara weiter nach Süden. In diesen Gebieten bleiben sie etwa dreieinhalb Monate, also ungefähr so lange wie in ihren Brutgebieten. Jedes Jahr im Mai kommen sie nach Europa zurück, um bei uns zu brüten und ihre Jungen aufzuziehen. Manchmal treten Mauersegler ihre Reise in größeren Trupps an. Anders als andere Zugvögel, sind sie nicht auf aufsteigende Luftmassen für den Gleitflug angewiesen: Ihr Zug findet sowohl nachts als auch tagsüber statt. Dabei sind sie in der Lage innerhalb von vier Tagen rund 1.300 Kilometer zurückzulegen.




Mauersegler sind im wahrsten Sinne des Wortes „zum Fliegen geboren“. Sie ernähren sich ausschließlich von Fluginsekten, die sie im Flug erbeuten. Dabei können sie wochenlang ohne Zwischenlandung in der Luft bleiben und sind perfekt an diesen Lebensraum angepasst. Die luftigen Höhen verlassen sie nur für längere Zeit, wenn sie ihre Eier legen und ausbrüten. Sogar ihre Nistmaterialien, wie etwa im Wind wehende Halme, Spinnenweben oder Federn, sammeln sie aus der Luft. Im Vergleich zu anderen Vogelarten, betreibt der Mauersegler keinen großen Aufwand beim Nestbau. In seiner Nisthöhle befindet sich deswegen kein kunstvoll erbautes Nest, sondern nur eine flache Nistmulde, in der die Eier abgelegt werden. Mauersegler sind klassische Gebäudebrüter. Sie brüten in Nischen und Löchern unter Dachvorsprüngen an hohen Gebäuden. Die meisten Menschen erleben sie als treue „Teilzeit-Nachbarn“, die sie den Sommer über mit ihren charakteristischen Rufen, hoch über Dorf und Stadt kreisend, begleiten.

Doch in jüngster Zeit gehen die Bestände des Vogels zurück. „Bei der jährlich stattfindenden Stunde der Gartenvögel wurden in den letzten Jahren weniger Mauersegler beobachtet“, berichtet Andrea Pohlen. „Das ist in den einzelnen Landkreisen der Region unterschiedlich stark ausgeprägt, aber der Trend ist überall gleich.“ Gründe hierfür sind fehlende Nistmöglichkeiten an modernen oder sanierten Gebäuden, ein deutlicher Rückgang von Fluginsekten als Nahrung und die Auswirkungen des Klimawandels auf die komplexen Wanderungen dieser Art nach Afrika und zurück. Der NABU appelliert daher dringend: Alle Hausbesitzende können Gebäudebrüter, wie den Mauersegler unterstützen, indem sie die Tiere willkommen heißen und entsprechende Nistmöglichkeiten zur Verfügung stellen.

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