Ein stilvoller und nachdenklicher Konzertabend mit dem Duo „Sing Your Soul“
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- 12. Nov.
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FASSBERG/MUEDEN (ph). In Verbindung mit dem Gedenken an die Reichspogromnacht vor 87 Jahren hatte der Förderkreis -NaturHeimat- Müden (Örtze) e.V. kürzlich zu einem Konzertabend in die St. Laurentius Kirche in Müden eingeladen. Wie schon seit Jahren konnte der Förderkreis für dieses Konzert das Duo „Sing Your Soul“ mit Meike Salzmann und Ulrich Lehna gewinnen. Die beiden Musiker hatten speziell für diesen Abend ein Programm zusammengestellt, das Chanson- und Klezmer-Musik miteinander verbindet. Der Abend war zudem Edith Piaf und Norbert Glanzberg gewidmet. In seiner Begrüßung ging de 1. Vorsitzende des Förderkreises, Volker Nickel, auf das Leid jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger während der Nazi-Ära ein. Er hob hervor, dass jüdische Künstlerinnen und Künstler in dieser schweren Zeit zahlreiche musikalische Werke entwickelten, wodurch Musik Kraft schenkte und Erinnerung lebendig hielt. Zum Ende seiner Ausführungen bedankte sich Nickel ausdrücklich bei der Landschaft des vormaligen Fürstentums Lüneburg für die finanzielle Unterstützung des Abends. Die Spenden an diesem Abend kamen der Kirchenmusik der Kirchengemeinde zugute. So wurden insgesamt über 600 Euro gesammelt. Ein herzlicher Dank geht an alle Spenderinnen und Spender.
Eindrucksvolle Schilderungen
Eindrucksvoll schilderte Meike Salzmann das Leben der beiden Protagonisten: Bereits 1937 floh Norbert Glanzberg nach Paris und traf dort auf den „Spatz von Paris“, Edith Piaf. Mit dem Stück „Hört und lernt – niemals wieder“ verband das Duo die Traurigkeit der Reichspogromnacht mit den Zuhörerinnen und Zuhörern. Ausdrucksvoll vermittelten sie das Leid der damaligen jüdischen Menschen. Besonders die Musikstücke, die von einer Bass-Klarinette begleitet wurden, vermochten das Leid dieser Zeit zu verdeutlichen, wie etwa „Still, die Nacht ist ausgesternt“, das um 1940 entstand. Glanzberg blieb in Paris nicht verschont und musste vor Kriegswirren nach Marseille fliehen. Dort traf er erneut Edith Piaf und widmete ihr den Tango „Der verlorene Garten“ – ein melodischer Tango, der das Herz berührt. Glanzberg setzte nach dem Krieg seine künstlerische Reise fort: Die dunkle Zeit endete 1945, was sich auch in der Musik widerspiegelte. Der Tango „Warum“ und danach „Über den Dächern von Paris“ luden zum Träumen ein. Höhepunkte des Abends waren unter anderem Glanzbergs bekannte Stücke wie „Padam Padam“ und die „Hymne an die Liebe“, sensibel vorgetragen von den beiden Künstlern. Mit den Worten „Die Welt in Müden ist schön“ und einer Zugabe endete der wunderbare Konzertabend. Die Gäste verabschiedeten sich bewegt und freuten sich bereits auf das kommende Konzert im Jahr 2026.
Text: Paul Hicks














