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Auch Celler Gelbe Säcke auf ausländischen Mülldeponien? CDU "äußerst zufrieden" mit Entsorger




CELLE. Die Ohren der "Hotlines" von Betreiber und #Politik stehen auf Durchzug. Wiederholt "vergessene" Gelbe #Säcke sind ärgerlich, aber das Ausmaß ist offenbar höher als allen lieb sein kann: "Hoffentlich wird der Müll nicht einfach im nachbarlichen #Ausland abgekippt, nur um Kosten zu sparen", schreibt ein Leser. Seine Befürchtung ist berechtigt, wie eine ZDF-Doku beweist.


Seitdem das Unternehmen "RMG Rohstoffmanagement GmbH" für die Gelben Säcke zuständig ist, reißen die Beschwerden nicht ab. Bei der Celler CDU scheinen diese auf ebenso taube Ohren zu stoßen wie die der Hotline des Müllentsorgers. "Wir und unsere Kreis-CDU sind mit der RMG höchst zufrieden", betonte gestern CDU-Kreistagsvorsitzender Torsten Harms, obwohl das Thema gar nicht auf der Tagesordnung der Kreistagssitzung stand. Niemand widersprach - "Vetternwirtschaft" vermutet daher nicht ganz aus der Luft gegriffen ein Leser in den Kommentaren.


So kann man sich auch Ratten- und Mäuseplagen ranzüchten

Weitere Reaktionen sprechen eine deutliche Sprache: "Wir warten seit über 1,5 Jahren auf eine gelbe Tonne", "die lassen die Tonnen mitten in der Einfahrt stehen", "auf Mails wird nicht geantwortet", "für gelbe Säcke muss man sonst wo hinfahren, damit man überhaupt welche bekommt und dann sind die Säcke so dünn, dass die ständig reißen. Sehr frustrierend."


Norbert Rodenwaldt aus Oppershausen sendet per E-Mail gar einen Hilferuf: "Als 'Sprachrohr für alle Entrechteten und Geschädigten' in unserer Region möchten wir ihnen nur kurz eine weitere leidige

Information zukommen lassen: Zum wiederholten Mal ist unsere gelbe Tonne bzw. Sack nicht mitgenommen, bzw. gestern wegen eines marginal nicht geschlossenen Deckels der Tonne stehengelassen worden. Auf entsprechende Beschwerden reagiert das Unternehmen nicht." Immerhin hat er eine Tonne im Gegensatz zu vielen anderen.


Nicht vorenthalten wollen wir auch positive Reaktionen, wie "bei uns wird regelmäßig abgeholt", aber genau ist ja auch der Auftrag und zugesicherte Leistung der RMG und sollte so selbstverständlich sein, wie es einst dem Celler Zweckverband auch möglich war. Zur zugesicherten gehört auch die Wiederverwertung des getrennten Mülls, doch auch hier mehren sich Zweifel.


"In Deutschland sauber getrennt, in Tschechien auf eine Müllkippe geworfen"

"Hoffentlich wird der Müll nicht einfach im nachbarlichen Ausland abgekippt, nur um Kosten zu sparen", schreibt ein Leser. Seine Befürchtung ist berechtigt: Das ZDF ist in seiner aktuellen Doku "Dreckige Deals mit deutschem Müll" illegalen Machenschaften auf der Spur mit gefährlichen Folgen für Umwelt und Menschen. Ausgerechnet auch neben einer Trinkwasserentnahmestelle würden Gelbe Säcke aus Deutschland landen.

"Es geht um hunderttausende Tonnen deutschen Müll, der illegal in Osteuropa vor sich hin rottet. Abfallschieber verdienen an dem Handel mit unserem Müll. Die Spur führt zu deutschen Unternehmen, die umweltgerechte Entsorgung nur vortäuschen." Die Reporter "werden in der tschechischen Industriestadt Chomutov Zeugen einer mutmaßlichen Umetikettierung von deutschem Müll zu tschechischem – durch Wechsel der Frachtpapiere. Und ihre Spur führt sie schließlich sehr nah an deutsche Unternehmen, die womöglich an dubiosen Geschäften mit deutschem Müll beteiligt sind, aber alle Verantwortung von sich weisen", schreibt das ZDF.


"Sparsam leben schön und gut, aber bitte nicht am falschen Ende. So kann man sich auch Ratten- und Mäuseplagen ranzüchten", beschwert sich ein Leser und ein weiterer fasst die Misere zusammen: "Es ist wirklich traurig, das heutzutage vieles im Land und auch in den Kommunen nur noch über den Preis entschieden wird."


Dass es genau so ist, bestätigt Harms in der gestrigen Kreissitzung: "Entscheidend ist allein das Preis- Leistungsverhältnis." Offenbar schaut die Politik nur auf den Preis, wenn sie mit dieser Leistung "höchst zufrieden" ist. Immerhin hat die CDU eine Meinung zu dem Thema - alle anderen Parteien ergeben sich dem "Schicksal" und verweisen auf "nicht zuständig" (CELLEHEUTE berichtete mehrfach) - für das, was die Politik selbst eingebrockt hat. Der Vollständigkeit halber: Auch auf unsere Anfragen hat RMG nicht reagiert.

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