CELLE. Langweilig wird es im Juni vor der Westerceller Christuskirche nie. Wer nicht gerade bei schönem Wetter vor dem imposanten Backsteinbau seine Gedanken schweifen lässt, kann sich ausgiebig einer der ältesten menschlichen Traditionen widmen: dem Jagen und Sammeln. Oder wie es in der Gegenwart heißt: dem Tauschen und Trödeln.
Der hölzerne Bücherschrank neben der Christuskirche bekommt auch in diesem Jahr wieder Konkurrenz. Schon zum dritten Mal eröffnet die Westerceller Gemeinde ihren Tauschpavillon, der genauso schön ist wie er heißt. Die Idee dahinter: ab dem 2. Juni können Interessierte ihre schon zu lange gehüteten Schätze aus Keller, Dachboden oder Garage vor dem Gemeindehaus abgeben. Spielzeug, für das die Kinder zu alt geworden sind. Gut erhaltene Kleidungsstücke, die dringend eine neue Besitzerin oder einen neuen Besitzer brauchen, statt im Schrank zu hängen. Handtaschen, Kaffeetassen, oder das schöne Weihnachtsgeschenk von 2018, das bislang noch nie benutzt wurde: der Tauschpavillon wird damit zum kleinsten, aber auch längsten Flohmarkt der Welt (und das auch noch kostenlos).
Auch Nina Hollung vom Orgateam (auf dem Foto hockend in der Mitte) ist sehr gespannt auf die Resonanz der Besucher: „Tauschen bedeutet Nachhaltigkeit und Nachhaltigkeit bedeutet Klimaschutz. Wer, wenn nicht die Kirche, sollte sich bemühen, die Schöpfung zu bewahren?“ Westercelles Pastorin Judith Matthes wird den Tauschpavillon am 3. Juni um 17 Uhr mit einem Gottesdienst eröffnen, am Bratwurststand vor der Kirche können anschließend die gefundenen Schätze begutachtet werden.
Für die Pastorin ist die Planung und Orgaarbeit für den Tauschpavillon der Beweis dafür, was in einer kirchlichen Gemeinschaft alles gestemmt werden kann: „Die Atmosphäre ist einfach großartig – darauf können die ehrenamtlichen Helfer zurecht stolz sein.“ Der Pavillon vor der Christuskirche endet am 18. Juni 2023.
Text/Foto: Alex Raack
