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70 Jahre Bund Deutscher Baumeister - Kritik an Stadt und Landkreis Celle


Bund Deutscher Baumeister Jubiläum Celle
Erster Stadtrat Thomas Bertram und BDB-Vertreter im Schlossinnenhof Fotos: Peter Müller

CELLE. Eine notwendige Klimabauwende mahnte der Präsident des Bundes Deutscher Baumeister (BDB) Christoph Schild an. „Wir müssen ins Handeln kommen, der BDB hat einen Klimabauplan entwickelt“, sagte der Diplom-Ingenieur am gestrigen Abend im Innenhof des Schlosses vor einer großen Zuhörerschaft, zu der jedoch nicht das Stadtoberhaupt zählte.


Oberbürgermeister Dr. Jörg Nigge war eingeladen worden, am 70-jährigen Jubiläum der BDB-Bezirksgruppe Celle-Uelzen teilzunehmen, er ließ sich entschuldigen. Der Erste Stadtrat Thomas Bertram vertrat ihn, und es war daher an ihm, das Rathaus zu verteidigen gegen die Kritik des Fachmanns Schild: „Ich habe auf den Webpräsenzen des Landkreises und der Stadt nach C02-Zielen gesucht und fand Klimapläne aus den Jahren 2010 und 2014.“ Es sei durchaus möglich, dass er nicht intensiv genug recherchiert habe, schränkte er ein. Doch die Aussage stand im Raum und veranlasste Bertram in seiner Ansprache hinzuweisen auf die Einstellung von zwei Personen, die sich ausschließlich um den Klimaschutz kümmerten. „Wir starten viele Projekte. Schulen werden energetisch ertüchtigt und mit der Tiny House Siedlung haben wir ein Beispiel für bedarfsgerechtes Bauen geschaffen“, sagte der Erste Stadtrat mit dem Fokus auf den speziellen Aspekt.


Der allgemeine Teil seiner Rede widmete sich im Hinblick auf die Zukunft der Allerinsel, den freien Baufeldern am Nordwall sowie der Hohen Wende, auf deren Entwicklung man gespannt sein dürfe. Generell fühle man sich in Celle dem Bau- und Architekturwesen ganz besonders verbunden. „Celle ist eine Stadt mit Baukultur“, betonte Bertram und zitierte den Slogan des Jubiläums-Jahres 2019 „Barock meets Bauhaus“, womit er anknüpfte an die Inhalte des Referates von Schild: „Die Bewahrung des Celler Bauhaus-Erbes ist ein Anliegen der Bezirksgruppe Celle-Uelzen.“ Überdies habe sie tatkräftig daran mitgewirkt, dass kein großes Einkaufszentrum entstanden sei, sondern die kleinen Geschäfte in der Altstadt weiterbestehen könnten.


Im BDB sind deutschlandweit 9.000 Architekten, Ingenieure und andere im Bauwesen tätige Menschen organisiert. Ziel ist es, die Qualität des Bauens in allen Bereichen zu sichern. Er gliedert sich in 16 Landesverbände und 140 Bezirksgruppen. „Sieben Landesvorstände und 20 Bezirksrepräsentanten sind heute hier vertreten“, betonte das Celler Vorstandsmitglied und Organisator der Feier Hans-Dietrich Hagen, der zur Begrüßung lateinische Worte wählte. Die Kulisse des Schlossinnenhofes verlangte es, vom Beginn der Veranstaltung an waren die Gäste umgeben vom Flair des römischen Hoflebens vor rund 1.600 Jahren.


Zum Programm gehörte das aktuelle Stück des Schlosstheaters „Romulus der Große“, dessen Bühnenbild die außergewöhnliche Kulisse bildete für ein sehr gelungenes Jubiläum, zu dem auch der Sprecher des BDB-Freundeskreises Thomas Deist mit einer Büttenrede beitrug, die in bester Karnevalsmanier der Obrigkeit den Spiegel vorhielt. „Keine Angst, Hans-Dietrich, da ist nichts Böses drin“, beruhigte Deist den Vorstand, um im nächsten Moment zu ergänzen: „Nur sehr Böses.“ Er sorgte ebenso wie die hervorragende Inszenierung der Komödie von Friedrich Dürrenmatt für Lacher. Oft genug blieben sie wie die von Dürrenmatt intendierte Heiterkeit im Halse stecken und ergänzten so die ernsten Worte des Präsidenten Christoph Schild, die unter anderem lauteten: „Wir müssen unsere Weltgeschichte und die Erkenntnisse der Wissenschaft ernst nehmen und nicht verfälschen. Das Festhalten an liebgewonnenen Wegen muss ein Ende haben. Bestimmte Dinge müssen überlegt verändert werden.“



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