Bob Marley im Gedenken an Peter Deutschmann

Fotos: Sascha Alius

ESCHEDE. Das Bündnis gegen Rechtsextremismus (BgR) Eschede und das Celler Forum gegen Gewalt und Rechtsextremismus gedachten unlängst dem vor 25 Jahren gewaltsam zu Tode gekommenen Peter Deutschmann.

1999 wurde Deutschmann in der Nacht vom 7. auf den 8. August von zwei Escheder Neonazis in seiner Wohnung angegriffen und so verletzt, dass er in den Morgenstunden des 10. August 1999 den Verletzungen erlag. Der Angriff erfolgte auf einen arg- und wehrlosen Menschen. Die Angreifer traten auf ihn ein. Sein Kehlkopf wurde schwer verletzt. Die Leitung seines Telefons wurde aus der Wand gerissen, so dass er nicht in der Lage war, telefonisch Hilfe zu holen. Seine Nachbarn hörten die Gewaltszene und alarmierten den Notarzt. Die beiden Täter wurden nach Jugendstrafrecht zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.

Gedacht wurde Deutschmann in einigen stillen Minuten, die nur von seiner Lieblingsmusik umrahmt waren, am Gedenkstein vor der Johanniskirche in Eschede. Anschließend fand im Christophorushaus ein Erinnern der besonderen Art statt. Ein guter Freund und Weggefährte von Deutschmann, Wilfried Lilie unterhielt sich mit Marlies Petersen. In einem lockeren Gespräch über Deutschmann, seine Interessen, seine Träume, aber auch seine Ecken und Kanten wurde den Anwesenden deutlich, dass er genau das gelebt hat, was ihn glücklich machte. Er legte in der damaligen Diskothek „Freedom“ auf, wo auch zu Klassikern von Bob Marley getanzt wurde. Logischerweise gab es während des Gedenkens auch „Could you be loved“ zu hören. „Peter Deutschmann wird allen als sanftmütiger, pazifistischer Hippie in Gedenken bleiben“, das war von vielen Anwesenden an diesem Abend zu hören. Ebenfalls wurde angemahnt, dass rechtsextreme Gewalt derzeit wieder zunimmt und der Ton im gesellschaftlichen Miteinander verroht.

Text: Sprecherrat BgR Eschede