CELLE. Am Dienstag, 17. Dezember, findet in der Celler Synagoge, Im Kreise 24, ein Vortragsabend statt. Dr. Ingo Elbe, Philosoph und Privatdozent am Institut für Philosophie der Universität Osnabrück, referiert dazu aus seinem gleichnamigen Buch „Antisemitismus und postkoloniale Theorie - Der »progressive« Angriff auf Israel, Judentum und Holocausterinnerung“. Beginn ist um 19 Uhr, der Eintritt ist frei.
Die im akademischen und kulturellen Bereich inzwischen vielfach tonangebenden Postcolonial Studies beanspruchen, mit dem Prinzip der »Kolonialität« einen Schlüssel zum Verständnis von Judentum, Shoah und Zionismus gefunden zu haben. Der Vortrag klärt über die theoretischen Verzerrungen auf, die dadurch entstehen: die begriffliche Auflösung des Antisemitismus in Rassismus, die Relativierung des Holocaust zum Kolonialverbrechen, die Dämonisierung Israels und die Ausblendung des islamischen und arabischen Antisemitismus.
Der Vortrag fragt auch nach den politischen Konsequenzen dieses Diskurses, die sich in Deutschland vor allem in der sogenannten Mbembe-Debatte, dem »Historikerstreit 2.0.« sowie der documenta fifteen gezeigt haben und seit dem Massaker der Hamas vom 7. Oktober 2023 weltweit die Gestalt einer beispiellosen Welle des, progressiven' Hasses auf Israel annehmen.
Veranstalter ist das Celler Netzwerk gegen Antisemitismus mit Unterstützung der Jüdischen Gemeinde Celle und des Stadtarchivs.
Text: Stadt Celle