top of page
Premium-Sidebar-Hintergrund-580x740.jpg

Anzeigen

IKK classic
Top_Rectangle_300 x160 CH_be_happy.jpg
20240506_CZ.jpg

AKH Celle etabliert neues Delirmanagement


CELLE. Leiden Personen schlagartig unter verschiedenen organischpsychischen Störungen des Bewusstseins, Denkens, Gedächtnisses sowie der Orientierung, Aufmerksamkeit und Wahrnehmung und treten zudem vielleicht verschiedenen Symptome wie Schwitzen, krankhafte Unruhe oder ein schneller Puls auf, kann es sich dabei um einen sogenannten Delir bzw. eine delirante Symptomatik handeln, die sich oftmals nach einer Operation oder einem medizinischen Eingriff zeigt. „Im AKH konnten wir jetzt ein Delirmanagement etablieren, um delirante Symptomatiken früh zu erkennen und entsprechend zu behandeln“, erklärt Dr. med. Mimoun Azizi, Chefarzt der Geriatrie und Neurogeriatrie am Allgemeinen Krankenhaus (AKH) Celle.


Zum Hintergrund: Früher wurde in diesem Zusammenhang in der Medizin der Begriff des Durchgangssyndroms verwendet. „Darunter verstand man ein Sammelsurium psychischer Verhaltensauffälligkeiten, darunter Verwirrtheitszustände, psychomotorische Unruhe, verbale und non-verbale Aggressivität und andere psychotische Symptome wie optische Halluzinationen und Wahnvorstellungen“, erläutert Dr. Azizi. „Nicht wenige Patienten waren postoperativ und im weiteren Verlauf apathisch. Bei einigen zeigte sich ein Mischbild aus teilweiser Apathie und dann plötzlich auftretender Aggressivität.“


Diese Symptome können nicht nur vorrübergehender Natur sein, sondern auch nachhaltig die kognitiven Fähigkeiten beeinträchtigen. Insbesondere ältere Menschen, die bereits kognitiv leichte Einschränkungen vorweisen, unterliegen einem hohen Risiko, aber auch jüngere Menschen können betroffen sein.


„In der Zwischenzeit ist der Begriff Durchgangssyndrom obsolet, weil er zu ungenau ist. Heute spricht man von einer deliranten Symptomatik“, erläutert der Mediziner. „Dabei unterscheidet man zwischen einem Delir vom hyperaktiven Typ mit Störung des Tag-Nachtrhythmus, Aggressivität, Unruhe wie auch möglichen Halluzinationen und Wahnvorstellungen einerseits. Andrerseits gibt es ein Delir vom hypoaktiven Typ einhergehend mit Antriebsarmut, Kraftlosigkeit, Appetitlosigkeit, Verwirrtheitszuständen bis hin zur kompletten Bettlägerigkeit.“ Treten gemischte Symptome auf, dann spricht man von einem Mischtyp.


„Wichtig ist das Erkennen solchen Symptomatiken mittels Beobachtung, Anamnese und wenn möglich mit Testungen, um sehr früh mit der Behandlung beginnen zu können“, sagt der AKHChefarzt. „Deshalb wurde im AKH nun ein Delirmanagement aufgebaut, um diese delirante Symptomatik frühzeitig erkennen und entsprechend behandeln zu können. Das braucht Erfahrung und Geduld - und natürlich gilt es auch hier, die Angehörigen aufzuklären und zu beraten“, so Azizi abschließend.


Text: AKH Celle

bottom of page