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Audrey-Lynn Struck

AfD-Landesparteitag in Celle ist beendet

CELLE. Der AfD-Landesparteitag in Celle ist beendet. Nach Polizeiangaben hatten die Teilnehmenden am Sonntag noch einmal rund zwei Stunden in der Congress Union beraten, ohne dass es weitere Protestaktionen gab. Am Samstag hatte ein breites Bündnis aus Parteien, Gewerkschaften, Kirchen, Verbänden und Gedenkstätten unter dem Motto „Gegenhalten für ein solidarisches Celle“ am Veranstaltungsort demonstriert. Die Polizei zählte dabei am Vormittag rund 1450 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich zum friedlichen Protest eingefunden hatten - die Veranstalter sprachen von 2000 Teilnehmenden.



Am Samstag war ein großer Teil der Teilnehmenden vom Treffpunkt am Bahnhof aus in Richtung Veranstaltungsort gezogen. "Wir hatten 250 Teilnehmer angemeldet. Jetzt wir zigmal so viele", freute sich Wilfried Manneke von der Initiative "Kirche für Demokratie – gegen Rechtsextremismus". Und auch die Bilanz der Polizei fiel positiv aus: "Bis auf ein paar Pöbeleien blieb alles friedlich", so Pressesprecher Sven Weichselfelder. Lediglich am Bullenberg versuchten einige Demonstranten, Parteitags-Teilnehmer an der Zufahrt zu hindern. Letztlich aber kam es zu keinen nennenswerten Behinderungen. Das gleiche Fazit zog die Polizei am Sonntag.


Foto: Dominik Borowski



Der Hauptredner der Demonstration vom Samstag, Thorsten Gröger, sagte, die AfD stelle eine Gefahr für das Land und die Demokratie dar. "Äußerungen von Spitzenfunktionären der AfD lassen daran keine Zweifel. Ihr Rezept sind Angst, Hass und Wut", so Gröger, der Bezirksleiter der IG Metall in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt ist. Die AfD wird bundesweit vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft und beobachtet.



Gröger sagte: „Die AfD steht mit ihren Positionen diametral den Grundwerten der Gewerkschaftsbewegung gegenüber. Wir wollen ein vielfältiges, solidarisches, sozial gerechtes Europa. Eine inklusive Gesellschaft, in der alle – unabhängig von Glaube, Geschlecht, sexueller Orientierung, Herkunft und sozialem Status – gleichberechtigt, frei und ohne Angst leben können. Wir unterstützen die Aufnahme und gesellschaftliche Teilhabe von Menschen, die vor Verfolgung, Hunger und Not flüchten. 90 Jahre nach Zerschlagung der freien Gewerkschaften durch die Nationalsozialisten ist es unsere historisch gewachsene Verantwortung vor dem Gespenst des Nationalismus zu warnen und uns den Demokratiefeinden im Land entgegenzustellen.“



Elke Gryglewski, Leiterin der Gedenkstätte Bergen-Belsen und der Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten, sagte in ihrer Rede: „Wir wollen hier heute für die Werte der Demokratie sichtbar sein. Die AfD stellt die Grundwerte der Demokratie infrage."


Die AfD ist in Niedersachsen als Verdachtsobjekt auf dem Radar des Verfassungsschutzes. Verfassungsschutzpräsident Dirk Pejril stellte Anfang des Jahres fest, dass von einer Distanzierung von radikalen innerparteilichen Kräften wenig zu erkennen sei.


Stehende Ovationen für AfD-Parteichef Chrupalla


Unter den Rednern beim AfD-Landesparteitag war auch AfD-Bundessprecher Tino Chrupalla (Foto), der mit stehenden Ovationen begrüßt wurde. In seinem Grußwort formulierte der Parteichef eine Kampfansage an die CDU. "Friedrich Merz wollte uns halbieren. Stattdessen haben wir uns verdoppelt", sagte Chrupalla und ergänzte: "Wir müssen die CDU halbieren, und die Grünen müssen verschwinden als gefährlichste Partei."



Landeschef Frank Rinck sagte in seiner Begrüßung, er erhoffe sich von dem Treffen eine weitere Professionalisierung der Partei. Mit der Niedersachsen-AfD sei es zuletzt, etwa durch die Verdoppelung der Mandate im Landtag, "steil bergauf" gegangen sei, so Rinck. Umso bedauerlicher sei es, dass "einige hier heute eine Ego-Show abziehen wollen". Dies bezog sich wohl auf den ehemaligen Landesvorsitzenden Armin-Paul Hampel, der beantragt hat, dem aktuellen Vorstand die Missbilligung auszusprechen.


Unterdessen ging die erste von zwei angemeldeten Demonstrationen langsam zu Ende. Nur noch wenige Teilnehmende hielten die Stellung vor Ort, bis die Hannoversche Straße um 12.45 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben wurde.



Für 14 Uhr war eine weitere Kundgebung im Bereich Bullenberg/Thaerplatz geplant, Anmelder war „Die Partei“. Die und ihre Anhänger aber blieben in diesem Fall unter sich - erneute Verkehrsbeeinträchtigungen gab es nicht. Beendet wurde diese Protestaktion von den verbliebenen Teilnehmenden um 19 Uhr.



Fotos: Michael Schäfer, Oliver Knoblich

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