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ADFC möchte "Sichtweise von Radlern näher bringen"


CELLE. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) Niedersachsen e.V., Kreisverband Celle, nimmt Stellung zur Kritik von Werner Gläser an der mangelnden Barrierefreiheit des Celler Schlossplatzes (CELLEHEUTE berichtete). Werner Glaeser ist Leiter der Gruppe Celle im RV Nordostniedersachsen des Blinden- und Sehbehindertenverbands Niedersachsen (BVN), Vorstandsmitglied und Beauftragter für Barrierefreiheit des RV Nordostniedersachsen im Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen (BVN), Mitglied im Expertenkreis der Bundesfachstelle Barrierefreiheit, Jurymitglied für den Bundesteilhabepreis des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) sowie Mitarbeitender im Gemeinsamen Fachausschuss für Umwelt und Verkehr (GFUV) des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbands (DBSV). Wilhelm Eggers, verkehrspolitischer Sprecher des ADFC Celle, schreibt zu den Kritikpunkten:


Sehr geehrter Herr Gläser,


vielen Dank für die Zusendung Ihrer E-Mail vom 15. März 2022, auf die wir gern antworten.

Im Anhang Ihrer Mail hatten Sie unter der Überschrift „ÖPNV in Celle – barrierefrei? Problem Schlossplatz“ den Radverkehr als Problem bezeichnet. Mit unserer Entgegnung möchten wir Ihnen - stellvertretend auch für Radfahrende, die sich in der komplexen Materie weniger auskennen – die Sichtweise von Radler*innen etwas näher bringen.


Vorab weisen wir darauf hin, dass der Radverkehr am Schlossplatz vollständig auf der Fahrbahn geführt wird. Radfahrende benutzen dort die selben Flächen wie Busse und andere Kraftfahrzeuge. Deshalb gehen wir davon aus, dass sich Ihre Kritik an der Radverkehrs-Infrastruktur auf Bereiche außerhalb des Schlossplatzes bezieht.


Zu Ihrem Kritikpunkt

„Ein weiteres Problem ist der Radverkehr, der in etlichen Fällen über die Aufstellflächen sowie Ein- und Ausstiegsbereiche für Fahrgäste führt, was immer wieder zu sehr gefährlichen Situationen führt“.


Als Antwort haben wir auf unserer Seite Platz fürs Rad den Artikel "Radwegrückbau durch Stadt Celle" verlinkt.


Zu Ihrem Kritikpunkt

„An manchen Haltestellen wird der Radverkehr auch in beiden Fahrtrichtungen an viel zu schmalen Stellen über die mit Bodenindikatoren gekennzeichneten Einrichtungen für Personen mit Seheinschränkungen geführt. Das ist nicht zulässig.“


Ihre Beschreibung trifft zu: Wartende und Radfahrende werden speziell an Haltestellen mit Busbuchten in unverantwortlicher Weise zusammengedrängt. Das weiß auch der Gesetzgeber und hat die Förderung von Bushaltebuchten an den Rückbau der Buchten geknüpft.

Wir meinen, dass es Aufgabe der Stadt Celle gewesen wäre, hier ein Gespräch mit den beteiligten Interessengruppen zu führen. Aber nicht mal in der AG FahrRad Celle (Gesprächsrunde: Stadt/Polizei/Fahrradlobby) wurde das Thema Rückbau von Busbuchten angesprochen.

Zum allgemeinen Verständnis möchten wir darauf hinweisen, dass auf Flächen, die von zu Fuß Gehenden nur gequert werden (also Fahrbahnen und Radwege), niemals Bodenindikatoren angebracht werden. Orientierungshilfen für Stockgänger machen nur Sinn bei "gemeinsamen Geh-/Radwegen" oder "Gehwegen mit Fahrrad frei" . Wie sich Radfahrende beim Vorbeifahren an einem Bus zu verhalten haben, regelt § 20 (2) StVO.


Zu Ihrem Kritikpunkt

„Bodenindikatoren dürfen grundsätzlich nicht von Fahrzeugen überfahrbar sein (DIN 32984).“


Blindenverbände fordern seit Jahren Bodenindikatoren auch auf gemeinsamen „Geh- /Radwegen“ und „Gehwegen mit Fahrrad frei“. Wir fragen uns, was veranlasst Sie zu behaupten, dass Fahrräder diese Flächen nicht benutzen dürfen? Die privatwirtschaftlich erstellte und kostenpflichtige DIN 32984 „Bodenindikatoren im öffentlichen Raum – Änderungen und Vorgaben für Bauplaner“ steht uns leider nur in Auszügen zur Verfügung. Wir bitten deshalb darum, dass Sie selbst Ihre Aussage noch einmal hinterfragen.


Abschließend bitte ich Sie persönlich, mir die schon vor Jahren an Sie gestellte Frage zu beantworten: Wie viele Personen (mit Seheinschränkungen) die einen Langstock benutzen, gibt es in Celle und Umgebung? mit freundlichen Grüßen Wilhelm Eggers



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